Einzelnen Beitrag anzeigen
  #194  
Alt 15.02.2009, 16:30
Benutzerbild von Tine70
Tine70 Tine70 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.06.2008
Beiträge: 387
Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Liebe Kirsten,

ja, das ist alles sehr kräftezehrend und verwirrend. Kaum hat man sich mit etwas arrangiert, kommt es doch wieder anders. Und immer diese Hilflosigkeit; kaum bin ich, optimistisch und kampfbereit, aus einem Gespräch heraus, hatte neue Infos und scheinbar praktikable Möglichkeiten, da hat sich die Realität eins gelacht und mir gezeigt, dass ich damit nichts ausrichten kann.
Immer mit Sorge einschlafen und aufwachen, nicht zur Ruhe kommen, weil ich dies oder das noch tun, erledigen oder besorgen wollte, manchmal vielleicht auch nur, um überhaupt etwas tun zu können und beschäftigt zu sein....

Mein Stiefvater war ohnehin ein sehr ruhiger Mensch, der seine Worte mit Bedacht wählte, so hat er auch diese Krankheit ertragen: Ruhig, ohne zu klagen oder andere belasten zu wollen. Er, immer Mann der Tat, war auf Hilfe angeweisen und hat dennoch so vieles so tapfer ertragen. Davor verneige ich mich im Nachhinein, aber das bringt ihn uns einfach nicht wieder.
Meine Mama hat auch so auf Hoffnung gehofft, auf positve Wendungen und auch wenn uns nichts mehr helfen konnte, so hat uns die Hoffnung eine ganze Zeit lang getragen.Manchmal wusste ich aber auch schon nicht mehr,was ich noch sagen soll, was ich noch tun kann....

Diese schlimmen Verlustängste plagen mich auch, besondere Angst habe ich um meine Tochter und manchmal denke ich auch, dass ich in den letzten Monaten sehr viel Zuversicht eingebüßt habe und einfach eine Seite des Lebens kennegelernt habe, die mich komplett verändert hat.

Liebe Kirsten, es ist gut, hier weinen zu können, weil hier jeder weiß, wie es sich anfühlt.Im "richtigen" Leben trifft man zum Glück auch manchmal auf empathische Menschen, das tut gut.
Es ist gut, dass du an diesem Wochenende Luft geholt hast, du wirst die Kraftreserve einfach brauchen.
Es ist doch so, dass sie bei dieser Krankheit von einem Tag auf den anderen etwas ändern kann, vom Positiven ins Negative, aber auch vom Negativen ins Positive, wir wissen nicht, was in drei Monaten sein wird, doch ich wünsche euch so sehr, dass es dann gut sein wird!!!

Alles Liebe,
Martina
__________________
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser

-Charlie Chaplin-
Mit Zitat antworten