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Alt 02.02.2009, 14:49
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: und noch eine traurige Tochter

Liebe Claudia,

da reißt Du ein schwieriges Thema an. Es gibt klare Richtlinien, wann eine genetische Untersuchung auf das Gen BRCA gemacht werden sollte. Bei positivem Gennachweis ist das Krebsrisiko deutlich erhöht; suche mal über die Suchfunktion die Foren ab, v.a. im Brustkrebs-Forum aber auch hier bei Veröffentlichungen könntest Du was entsprechendes finden. Außerdem kannst Du unter
http://www.aerzteblatt.de/cme/archiv.asp
Artikel: "Erbliche Krebserkrankungen" von 2008 nachsehen. Allerdings sehr medizinisch - Artikel ist für Ärzte.
Ob frau das machen läßt oder nicht, das muß jede für sich entscheiden. Wenn der Test gemacht wird, sollte man sich meiner Meinung vorher überlegen, welche Konsequenzen (wie z.b. Organentfernungen?! oder "nur" engmaschige Kontrollen?) man daraus zieht.
Ich persönlich habe nach den üblichen Kriterien kein erhöhtes Risiko, aber über die übliche Vorsorge hinaus möchte ich jetzt immer auch einen US haben, den bezahle ich notfalls auch selbst. Daß das eigentlich nicht reicht, wissen wir leider alle, Deine Mutter war da keine Ausnahme. Das ist wirklich sehr erschreckend. Meine letzte Krebsvorsorge war jetzt im Januar. Natürlich habe ich meinem Gyn von der Erkrankung meiner Mutter erzählt (seine Reaktion sprach übrigens Bände... Fragte sofort, ob sie gut bzw. wie sie behandelt wird, ob er helfen könne etc.). Hinzu kam, daß ich seit ca. Dezember ständig Schmerzen im rechten Unterbauch habe, dort war vor Jahren auch mal eine Eierstockzyste, die sich nach Monaten komplett zurück gebildet hatte. Nun habe ich nicht wirklich Angst selbst erkrankt zu sein, aber diese Frage spukt da schon manchmal in meinem Kopf umher. Also hat mein Gyn neben der Standarduntersuchung auch Ultraschall gemacht und als zusätzlichen Service CA-125 bestimmen lassen. (Alles o.k. ). Er sagte aber auch, daß es nach wie vor keine sichere Früherkennungsmethode gibt. Ich überlege, ob ich den CA-125 auf eigene Kosten (ca. 30,- Euro) regelmäßig (alle halbe Jahre?) bestimmen lassen sollte. Und da bin ich im Zwiespalt: Will ich das? Will ich der Erkrankung meiner Mutter soviel Raum in meinem Leben lassen? Verzichte ich lieber, um das aus meinem Leben zu streichen? Oder ist es geradezu fahrlässig auf so etwas zu verzichten, wenn man die (allerdings auch nur begrenzt hilfreichen) Möglichkeiten kennt? Fragen über Fragen - ich kenne nicht die endgültige Antwort. Ich bin aber gespannt auf Deine Gedanken - oder Anregungen anderer!

Liebe Grüße, Sun.
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"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
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