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Alt 02.02.2009, 13:44
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Hallo Ihr Lieben,

ich bin so froh über Eure treuen Rückmeldungen, Euer Verständnis und die Kraft, die ihr mir damit gebt.

Die Nacht ist überstanden, es war keine gute Nacht, aber o.k. Habe heute morgen versucht, mich abzulenken. Lese dann bei Janca und weiß, wie viel Glück wir haben, dass mein Papa schon 8 Monate durchhält.

Vorhin habe ich mit einem ambulanten Hospiz-Dienst gesprochen. Für den Fall, um vorbereitet zu sein, einen Ansprechpartner zu haben. Aber ich möchte so sehr, dass wir noch viel Zeit haben. Die Dame am Telefon war so einfühlsam. Sie hat es mir leicht gemacht, zu fragen, zu sprechen, mir die richtigen Informationen zu notieren. Und irgendwann, wenn der richtige Zeitpunt da ist, werde ich meinen Eltern davon erzählen. Und dann müssen beide entscheiden, was sie für sich machen wollen. Und das werde ich natürlich respektieren.

Mit meinem Chef habe ich gerade auch gesprochen. Es unterstützt, dass ich im Falle eines Falles über Fernzugriff arbeiten kann. Dann kann ich bei meinen Eltern sein, dort helfen und bin nicht auf Urlaubstage angewiesen.

@Mella, ja, ich weiß, dass es richtig ist, aber manchmal glaube ich, dass ich das nicht schaffe, dass ich irgendwann nicht mehr die Stütze für beide sein kann. So viele erwarten, dass ich den Kopf behalte und meine Eltern begleite, weil ich so ein enges Verhältnis zu ihnen habe. Nur im Moment, da halte ich diese Last kaum aus.
Ich finds gar nicht makaber, vorher die Todesanzeige auszusuchen. Man möchte doch alles im Sinne des Betroffenen tun. Ich weiß, was es kostet, so zu handeln und hoffe, dass wir auch offene miteinander umgehen werden.

@Birgit, ich hoffe, dass Du recht behälst, und ich auch mit den Aufgaben wachsen kann. Im Moment habe ich nur das Gefühl, dass ich immer weniger schaffe, dass ich mich zu sehr hängen lasse. Danke für Dein Vertrauen.

@Sylvia, ich freue mich sehr, dass Du mir schreibst. Es tut gut, Deine Zeile zu lesen und zu wissen, dass Du da bist und verstehst.

@Angi, danke dass Du da bist, hier und danz besonders in den Mails. Ich bin froh, Dich "getroffen" zu haben!

@Chris, Queeny, Martina, Nicole, wenn auch ein kollektives Danke, so doch genau so von Herzen. Ihr lieben lieben treuen Seelen, auf die ich mich hier so verlassen kann.

So, nun drehe ich meine Gedanken erst mal wieder: Es hat noch Zeit, bis wir ernsthaft über den Hospiz-Dienst nachdenken müssen. Und ich habe genügend Zeit, mich um den Remote Zugriff in die Firma zu kümmern. Heute ist erstmal CT und dann - nächste Woche - wissen wir mehr.

Nun schicke ich noch ein paar Kraftpakete und ein paar Engelchen auf die Reise, für Euch, dass Ihr einen guten Tag habt!

Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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