Hallo ihr Lieben
irgendwo hier im Forum habe ich einen sehr bildhaften Vergleich gelesen.
Der Körper ist wie ein Steinbruch, in dem die Arbeiter (Immunsystem) in glühender Hitze (Chemo) unter ganz schlechten Arbeitsbedingungen (Übelkeit, psychische Belastung, körperliche Einschränkungen, Wunden ...) Steine (Krebszellen) herausklopfen und abtransportieren.
Klar, dass die "Arbeiter" ihre Ruhephasen brauchen.
Bis zur Diagnose im Mai 2006 habe ich jahrelang beruflich und familiär unter Dauerstress sehr gut funktioniert. Eine AHB habe ich abgelehnt und bin stattdessen wenige Wochen nach Abschluss der Bestrahlung beruflich wieder eingestiegen. Im August 2008 wurde ich überraschend EU - Rentnerin und hatte plötzlich Zeit für mich. (Meine Kinder sind 16 und 18, also auch schon relativ selbständig).
Ich habe bei mir folgende Phasen beobachtet:
Phase 1 : Ausschlafen, Faulenzen, Ausschlafen, Ausschlafen ...
Phase 2 : Was tut mir gut ? Mit Freundinnen weggehen, mich zum Frühstücken verabreden, Walken im Wald, Lesen, Einkaufsbummel, Kino, Konzerte ...
Phase 3 : Was ist in den letzten Jahren liegengeblieben? Gartenteich reparieren, Keller entmüllen, Steuererklärung, und was ich mit meinem Mann schon längst mal klären wollte ...
Phase 4 : Wo will ich hin? Kann ich in meinem Beruf noch weiterarbeiten? Was kommt noch in Frage? Fortbildung, Computerkurs (bin ich noch dabei).
Für mich war die erzwungene "Pause" eine ganz große Chance, um mein Leben wieder mehr nach meinen Bedürfnissen auszurichten.
Jetzt lebe ich mit allen 4 Phasen bestens
Liebe Grüße
Birgit