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Alt 04.01.2009, 07:08
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Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Registriert seit: 17.06.2005
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Standard AW: Wie mache ich es richtig?!

Guten Morgen Linda,

Willkommen hier im Forum!
Du schreibst "Ich würde gerne wissen, was das Beste ist, was ich tun kann, um den Krebs möglichst schnell zu finden."

Es ist tatsächlich sehr wichtig, einen Brustkrebs bereits im Frühstadium erkennen zu können!

Dazu gehört unbedingt das regelmässige Abtasten der Brust, denn das häufigste Brustkrebssymptom ist ein tastbarer, meist schmerzloser Knoten. Je besser eine Frau ihre Brust durch eigenes, wiederholtes Abtasten kennt, desto eher spürt sie einen Tumor in einem frühen Stadium.
Für den Selbstuntersuch der Brust sind die Tage nach der Monatsblutung besonders geeignet. (Frauen ohne Periode wählen am besten einen fixen Tag im Monat aus.)

Zur persönlichen Vorsorge gehört auch ein gutes Auge. Der Krebs kündigt sich nämlich nicht immer nur durch Knoten in der Brust an. Es ist somit wichtig, die Beschaffenheit und das Aussehen der eigenen Brust gut zu kennen.
Beim Auftreten von Veränderungen, wie:
• eingezogene oder nach innen gerichtete Brustwarzen
• Entzündung einer Brustwarze oder des Warzenhofs
• farbliche oder strukturelle Veränderungen der Haut
• ein neu aufgetretener Grössenunterschied der einen Brust zur anderen oder Verhärtungen
• aus der Brustwarze austretende Sekrete, oft blutartig gefärbt
(typisch für Krebs kann sein, wenn dies nur eine der beiden Brustwarzen betrifft)
• ungewohnte Schmerzen
sollte zur Sicherheit die Herkunft derselben unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden, wenn auch nur in seltenen Fällen eine Krebserkrankung die Ursache ist.

Etwa in jährlichen Abständen sollte ein erfahrener Arzt ebenfalls die Brust abtasten, er erkennt auch kleinste Details, die Wichtiges aussagen können.

Eine zusätzliche Mammographie wird bei Unregelmässigkeiten der Brustbeschaffenheit gemacht. Dabei können auch nicht tastbare Tumore (wie Mikroverkalkungen) erkannt werden. Weil die Brust junger Frauen drüsenreicher und damit dichter ist, muss der Arzt in solchen Fällen manchmal eine Zweitabklärung mit Ultraschall machen. Das Gleiche gilt für Frauen mit Brustimplantaten.

Ohne spezielles Risiko für Brustkrebs wird die Mammographie für Frauen über vierzig einmalig, danach ab fünfzig regelmässig alle zwei Jahre empfohlen. Die meisten Tumore in der Brust treten in der zweiten Lebenshälfte einer Frau auf. Bei Vorliegen eines Risikos soll ein individueller Vorsorgeplan vereinbart werden.

Eine Ultraschalluntersuchung liefert in vielen Fällen ergänzende Hinweise.

Ein MRI (Magnet Resonanz Imaging) oder MRT (Magnetresonanztomographie) ist ein bildgebendes Verfahren und eignet sich besonders gut als Zusatzuntersuchung bei unklaren Befunden in Mammographie oder Ultraschall. Es können damit auch kleinste Satellitenherde in der Brust nachgewiesen werden.

Es ist richtig: je früher ein Brustkrebs erkannt wird, je besser stehen die Chancen für eine Heilung!

Um ja auf der sicheren Seite zu sein, möchtest Du in Zukunft alle 4 Monate zum Ultraschall gehen und die Routine-Untersuchung alle 6 Monate machen. Und Du fragst, ob Du nun auch jedes Jahr eine Mammographie und eine Kernspinuntersuchung machen lassen musst.

Ich bin nicht Ärztin und kann nicht raten, die von Dir vorgesehenen Untersuchungen machen zu lassen - oder auch nicht.
Ich denke aber, dass es vorläufig genügen würde, die Brust wirklich regelmässig abzutasten und auf die äussere Beschaffenheit zu achten. Und wenn Du etwas Unregelmässiges entdeckt hast, dann solltest Du einen guten Gynäkologen aufsuchen, der dann die geeignete/nötige Untersuchung veranlassen wird.

Wie sehen das die anderen Forumsmitglieder? Welches sind die Erfahrungen in jungen Jahren?

Alles Gute wünscht Erika Rusterholz
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