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Alt 26.12.2008, 19:08
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Leuchtfeuer Leuchtfeuer ist offline
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Registriert seit: 30.09.2008
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Standard AW: Mama hat den Kampf verloren

Hallo Ihr Lieben,

jetzt ist es fast geschafft. Weihnachten haben wir (soweit ich bis jetzt von Heike und Manu gelesen habe) doch relativ "schadlos" gepackt. Es gab traurige und nachdenkliche Momente... wie bei Euch. Ich hoffe Katja und Svenja, Ihr habt auch ein paar friedliche Stunden gehabt.

...manchmal geschehen etwas merkwürdige Dinge... oder es kam mir nur so vor (bin ja mega-überempfindlich), aber irgendwie war es komisch. Ich war an Heiligabend erst zum Friedhof und anschließend kurzentschlossen in eine Kirche gegangen. Nicht in unserem Stadtteil, nicht in die, in die ich die letzten Jahre des öfteren ging (weil mir dort die Atmosphäre immer super schön gefallen hatte), sondern in eine, wo ich selbst noch nie drin war und ich mich sicher fühlte, kein bekanntes Gesicht zu treffen. Habe mich allerdings vorsichtshalber fluchtbereit in die letzte Bank ganz an den Rand gesetzt (damit ich schnell raus könnte, falls ich lauthals losgeschluchzt hätte. Meine Gefühlslage hatte ich als unberechenbar eingestuft ). Es ging aber doch alles "gut". Nur bei den Liedern ist mir die Stimme weggeknickt... Als der Gottesdienst dann zuende war und alle zur Tür strebten, musste ich mir erst mal wieder "Muff und Schal" anziehen und so konnte ich mich nicht als erste aus dem Staub machen. Vor der Tür stand mittlerweile der Pastor, reichte jedem Besucher die Hand und wünschte jeweils "frohe Weihnachten". So ging es nur langsam in Mäuseschritten zum Ausgang. Währenddessen hörte ich bestimmt 25 mal die Worte "Frohe Weihnachten" - immer genau dasselbe. Und wie der Pastor mir die Hand gibt sagt er "Gott segne Sie"... die Leute nach mir verabschiedete er wieder mit "Frohe Weihnachten".

Ja, mir frohe Weihnachten zu wünschen war dieses Jahr absolut unpassend. Ich würde kein frohes Fest haben. Diese Worte klangen dieses Jahr immer so bitter... (was erzähle ich Euch!). Aber wie sollte dieser fremde Mensch das wissen? Zufall? Eingebung? Jedenfalls war ich so überrascht, dass ich ihm nur noch zugenickt hatte, ohne Worte. Eigentlich eine Belanglosigkeit... uninteressant... ein "na und?". Aber für mich in diesen Tagen ein riesiger Zuspruch und Gefühl, verstanden worden zu sein.

...das wollte ich Euch unbedingt erzählt haben.

Ich wünsche Euch einen schönen Abend und hoffe, dass es Euch gut geht.

Liebe Grüße,
Leuchtfeuer

Geändert von Leuchtfeuer (26.12.2008 um 19:11 Uhr)
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