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Alt 14.12.2008, 10:40
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meliur meliur ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo Heike,

das mit den Hitzewallungen kenne ich gut, klar! Seit einem Jahr nehme ich allerdings ein Östrogensubstitut, das den weiblichen Zyklus imitiert. Dadurch sind die Wechseljahresbeschwerden verschwunden und ich habe auch wieder so etwas wie eine Regelblutung. Allerdings nehme ich das Präparat nicht deshalb, sondern weil bei mir beginnende Osteoporose festgestellt worden war, die mit der fehlenden körpereigenen Östrogenproduktion begründet wurde. Ich habe mich anfangs eher dagegen gewehrt, Hormone zu nehmen, nicht nur wegen der schauerlichen Nebenwirkungen, die solche Präparate haben können, sondern auch weil das irgendwie so gar nicht meinem Bauchgefühl entsprach - und ich zudem die Hoffnung noch nicht komplett aufgeben wollte, dass sich vielleicht doch irgendwann wieder der natürliche Zyklus einstellt. Osteoporose in der Wirbelsäule ist allerdings wirklich kein Spaß, das hat mich dann umgestimmt. Durch die Einnahme des Medikaments hat auch die Trockenheit der Schleimhäute (eine weitere typische Folge von Östrogenmangel) aufgehört - und das kann alle Schleimhäute betreffen, die an der Vagina genauso wie die in der Nase oder sogar die Augen. Trockene Schleimhäute sind natürlich beim Sex ein Riesenhindernis und können gemeine Schmerzen bereiten. Ich habe auch das Gefühl, irgendwie weniger "elastisch" zu sein. Wenn man schon voher befürchtet, dass es wohl gleich wieder wehtut, trägt das nicht gerade zu Lust oder Entspannung bei, würde ich sagen, und um Entspannung "bemühen", wie Du schreibst, kann man sich glaub ich gar nicht: Entweder man IST entspannt, weil die Umstände es erlauben, oder man ist es eben nicht, aber das ist keine Frage des Willens oder der Bemühung...
Sei froh, dass Dein Mann so verständnisvoll ist - jetzt ist seine Geduld vielleicht auch mehr gefordert. Leider sind Sex und Libido für viele von uns Betroffenen wirklich ein Problem, was sich nicht so gut wegoperieren lässt, sondern viel, viel Zeit braucht und von uns auch oft fordert, uns einzustellen auf die veränderte Situation, weil sich die Situation nicht mehr auf uns einstellt.
Das alles klingt jetzt vielleicht hoffnungsloser, als es in Wirklichkeit ist, Heike. Diese besch... Diagnose muss nicht das Ende eines erfüllten Partnerschaftslebens bedeuten; nur die Erfüllung definiert sich jetzt anders, und das müssen wir erstmal rauskriegen, das sieht bei jedem Paar ein bisschen anders aus.
Ich hoffe, das kann Dir ein bisschen helfen!

Liebe Daniela, ja, über den Strohstern kann man eigentlich nur lachen, obwohl ich mich in dem Moment ziemlich aufgeregt habe, aber das tu ich, muss ich ja mal ganz unumwunden zugeben, auch manchmal sehr gerne :-)

Jetzt muss ich Euch noch erzählen, was für einen traumhaften Samstag ich gestern hatte: Während fast alles, was zwei Beine hat, sich in der nebligen Innenstadt auf den Füßen herumtrat, bin ich mittags mit einer Freundin rauf in den Schwarzwald gefahren, wo unter dunkelblauem Seidenhimmel bei strahlendem Sonnenschein eine märchenbuchmäßige, fast unberührte Winterlandschaft glitzerte. Durch dieselbe sind wir, dick eingepackt, etwa vier Stunden gewandert, haben traumhafte Ausblicke über Rheintal und Vogesen gehabt, sind am Ende in einem Café gelandet hinter einem Panoramafenster und vor flackerndem Kaminfeuer bei Milchkaffee und Kuchen, um den Tag hinterher mit 3 Stunden Wellness in einem Thermalbad mit Sauna zu beschließen. Oooooh, tat das gut! Ich wollte mit keinem Strandurlauber der Welt tauschen!!

Euch allen einen wunderschönen 3. Advent.

meliur

Geändert von meliur (14.12.2008 um 11:08 Uhr)
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