Thema: Dcis
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Alt 12.12.2008, 19:06
Marie-Theres8660 Marie-Theres8660 ist offline
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Standard AW: Dcis

Hallo, liebe Forumsteilnehmer,

ja, ich (48) stecke seit Oktober auch in dieser DCIS-Geschichte, bzw. sie in mir. Ich hatte im November drei OPs. Bei der letzten hat der Befund ergeben, dass zwar alles erwischt ist, aber an zwei Stellen halt nur 2mm im gesunden Gewebe, was nach den Leitlinien nicht ausreichend ist, da 5mm erst dem "Sicherheitsstandard" entsprechen. Tja, die OPs sollten zwar brusterhaltend sein, davon kann man aber jetzt nicht mehr sprechen, da eigentlich alles unterhalb der Brustwarze weg ist. Jetzt folgen noch 30 Bestrahlungen.

Ich hatte vor 2 Wochen schon ein Gespräch mit einem Arzt, zu dem ich wegen des Wiederaufbaus gehen möchte. Der Uni-Klinik meiner Stadt, bei der die 3 OPs durchgeführt worden, möchte ich mich nicht mehr unbedingt anvertrauen, da sie mich doch ziemlich massakriert haben (kosmetisch gesehen). Bei dem erwähnten Arzt und meiner Schwägerin, die selber Gynäkologin ist, hat das OP-Ergebnis (auch wieder nur kosmetisch gesehen)ein kleines Entsetzen ausgelöst. Na gut, das nur am Rande. Die verschiedenen Arten des Wiederaufbaus haben wir durchgesprochen und sind bis jetzt zu dem Ergebnis gekommen, dass aus der noch vorhandenen Brusthälfte mit dem, was noch da ist, ohne Implantateinsatz die Brust neu aufgebaut und die andere Brust entsprechend verkleinert wird. Klingt soweit ganz gut, statt Cup B halt A und ein paar Narben.

Inzwischen werde ich aber immer unsicherer, ob das eine gute Entscheidung ist, da ich allmählich das Gefühl bekomme, mit meinen Brüsten zwei Zeitbomben mit mir herumzutragen. Und ich auch nicht ganz glücklich über die anstehenden 30 Bestrahlungen bin. Manchmal denke ich darüber nach, ob ich eine Radikallösung wählen soll und sagen, na gut, beide ab und neu gemacht (dann halt doch mit Silikonimplantat o.ä.). Aber ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie das dann ist, wenn die Brüste als - sagen wir mal erogene Zone - nicht mehr vorhanden sind.

Ich bin mir auch noch nicht ganz klar darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der ungeladene Gast DCIS sich erneut einnistet oder sich schon irgendwo anders rumtreibt. In diesem Fall kann ich auch nicht auf meine Familiengeschichte zurückgreifen, da ich nur Brüder habe, meine Mutter nur Brüder hat und meine Großmutter mütterlicherseits als junge Frau gestorben ist (Kindbett). Nachdem die Bestrahlungen nun bald beginnen sollen, fühle ich mich etwas unter Zeitdruck, eine Entscheidung zu fällen. Und verfalle zusehends in größere Ratlosigkeit.

Natürlich habe ich mich ausführlich mit meiner Schwägerin als Fachfrau unterhalten. Aber als Nichtbetroffene kann sie mir auch nicht wirklich bei der Entscheidung helfen. Deswegen wende ich mich in diesem Forum nun an Betroffene und fände es sehr nett, wenn ich die eine oder andere Antwort oder - besser gesagt - den einen oder anderen Denkanstoss bekäme.

Euch allen wünsche ich alles Gute
Marie-Theres
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