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Alt 23.11.2008, 09:42
Anwi Anwi ist offline
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Registriert seit: 20.10.2006
Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 231
Standard AW: selber schuld?

Hallo,

auch ich möchte noch kurz meine subjektive Meinung zu diesem hochinteressanten Thema schreiben, zu dem schon viele gute Beiträge von anderen geschrieben wurden:

Ja, es stimmt, auch ich hatte in den Jahren vor der Diagnose mit psychischer Niedergeschlagenheit zu kämpfen (Depression oder zumindest "Dysthymie" war vorhanden)....neige teilweise zu übertriebenen Ansprüchen an mich selbst, zu Perfektionistischem Denken und zu Selbstzweifeln, Schuldgefühlen, wenn es dann doch nicht so klappt, wie ich's gern gehabt hätte (was sehr oft der Fall war).

Dennoch glaub ich nicht an so was wie "Krebspersönlichkeit". Ich glaube vielmehr, dass man für die äußeren Lebensumstände (Scheidung, Arbeitslosigkeit aufgrund von Rezession, schlechte Wohnverhältnisse, Verschuldung usw.), die zu Depressionen führen können, ja oftmals "nichts kann" oder "wenig kann". Und gerade diese äußeren Umstände können von sensiblen und an sich selbst zweifelnden Gemütern oft nur unzureichend bewältigt werden. Viele Depressionen werden quasi "von außen" verursacht, sind also nicht grundsätzlich angeboren oder auf Persönlichkeitsfehlern beruhend.

Allerdings glaube ich, dass dieser Mangel an Lebensenergie, der bei Depressiven eintritt, zur Krebsentstehung beiträgt. Weil er das Immunsystem geschwächt hat, so dass sich Krebszellen ungebremst vermehren konnten (vereinfacht ausgedrückt, denn mir fehlen da die Kenntnisse, um diese Mechanismen detailliert zu beschreiben bzw. Gelesenes genau wiedergeben zu können).

Die Medizinier Werner Zabel und Wilhelm Reich hatten sich dieser Zusammenhänge angenommen, waren jedoch viel zu früh wieder in Vergessenheit geraten. Es war da von "Orgon" als Lebensenergie und von Orgnonomie als der entsprechenden Wissenschaft die Rede, und es gab auch interessante Messversuche bzgl. dieser Lebensenergie.

Zabel ließ in Berchtesgarden eine Kurklinik für Krebskranke errichten, und ich fände es interessant, mich genauer mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, doch mir fehlt ein bisschen die Zeit dazu...

Dennoch verusuche ich nun umso mehr, mich von widrigen äußeren Umständen nicht mehr so schnell "unterkriegen" zu lassen, die Kraft zur Krankheitsbewältigung aus mir selbst zu schöpfen, mein Selbstbewusstsein nicht mehr so stark von der Meinung anderer Menschen abhängig zu machen. Sondern mehr in mir selbst zu ruhen, meine positiven Eigenschaften schätzen zu lernen, nicht mehr so schnell zu verzagen, zu verbittern etc..

Dies schützt zwar nicht unbedingt vor einem Rezidiv, hat aber sicherlich positive Auswirkungen - nicht nur auf den Krankheitsverlauf, sondern auf die eigene Lebenssituation im Allgemeinen. So ganz gelingt mir dieses positive Denken jedoch leider nicht immer (bin halt keine "geborene Optimistin")....aber ich bemüh mich zumindest darum.

Viele Grüße
Anwi
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