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Alt 21.11.2008, 09:35
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Eleve Eleve ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
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Standard AW: selber schuld?

Hallo,

für mich war die "Krebspersönlichkeit" auch zunächst eine Erklärung. Warum hat es mich jung erwischt mit einem Triple-negativen, seltenen, sehr agressiven und sehr schnell wachsenden Tumor? Als ich die Diagnose bekam dachte ich nur "Aha". Es war keine Frage von "Schuld", es war irgendwie eine logische Folge, weil ich mit meinem Leben nichts rechtes anfangen konnte. Der Krebs hat seine Chance genutzt als es mir nicht gut ging.

Die Psychologen in der Kur sagten aber im Vortrag, dass zu dem Thema viel geforscht wurde. Sie zitierten auch Studien, zeigten Statistiken, und das Ergebnis war, dass es keine "Krebspersönlichkeit" gibt. Nur weil jemand depressiv oder extrem gestresst ist bekommt derjenige noch lange keinen Krebs.

Trotzdem macht es doch Sinn, zu sehen, was falsch gelaufen ist. Das, was ich "falsch gemacht" habe, ist einfach ein bisschen Übergewicht und ein bisschen Depression. Das hätte auch zu Herzinfarkt oder Selbstmord führen können.
Wenn ich mich wohl fühlen will und mit mir verantwortungsvoll umgehen will, dann muss ich sowieso etwas tun gegen das Übergewicht und gegen die Depressionen. Völlig unabhängig vom Krebs. Der Krebs war vielleicht nur eine kleine Erinnerung: Das Leben kann kurz sein, für jeden von uns. Sind wir doch einfach mal netter zu uns selbst. Nehmen wir uns wichtiger. Übernehmen wir Verantwortung für uns selbst.

Leicht finde ich es nicht. Weder das Abnehmen, noch der Versuch, alle negativen Gedanken zu verbannen. Aber man hat zumindest die Möglichkeit, etwas aktiv zu tun.


Dir, I.J., alles Gute für Deinen Weg!

Eleve
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