[Bianca-Alexandra]

Liebe Selena,

der Lungentumor ist in diesem Fall gleichzustellen mit Krebs, denn er muss bösartig sein. Wäre er das nicht, hätte er keine Metastasen gebildet. Vermutlich (wobei ich natürlich Eure Befunde nicht kenne), gab es zuerst den Lungetumor (welcher Lungenflügel? kennst Du die Größe des Tumors?) und dann hat sich eine sogenannte Fernmetastase im Gehirn Deines Vaters gebildet. Es gibt eine Klassifizierung dafür, die müsstest Du eigentlich auf den Befunden von Arzt oder Krankenhaus finden; dort steht eine Buchstaben/Zahlenfolge; z. B. T4N3M1. Das T stellt dar, welche Größe der Ursprungstumor hat (Lunge), das N kennzeichnet, ob Lymphknoten befallen sind, das M zeigt auf, ob und wieviele Fernmetastasen entdeckt wurden, bei Euch müsste dort also mindestens eine 1 stehen.

Des weiteren müsste in diesen Berichten auch die genauere Angabe zur Krebsart zu finden sein; z. B. NSCLC (nicht kleinzelliger Lungenkrebs) oder SCLC (kleinzelliger Lungenkrebs) oder Adeno oder oder oder. Wenn man diese Angaben hat, kann man Dir, zumindest im medizinischen Sinne, besser weiterhelfen. Allerdings weiß ich natürlich nicht, inwieweit Du zuhause in die Dinge Einsicht nehmen kannst.

Alles, was Dir hier geschrieben wird, ist natürlich oft eine "Vermutung" weil eben die genaueren Infos fehlen. Zum Beispiel dass er stockend spricht und Dinge vergisst, Du fragst, woran das liegt. Es KANN natürlich an den Hirnmetastasen liegen, muss aber nicht. Ebensogut kann es sein, dass er schlichtweg zu wenig trinkt. Wenn man lange genug zu wenig trinkt, treten auch solche Symptome wie die, die Du beschrieben hast, auf.

Was wird denn für eien Chemo gegeben, weißt Du das? oder hast Du Gelegenheit, auf die Flasche zu schauen wenn die Infusion läuft?