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Alt 08.11.2008, 13:54
Amsel42 Amsel42 ist offline
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Rotes Gesicht AW: Adenokarzinom mit Knochenmetastasen

Hallo, ihr alle!
Ich schreibe hier mal einfach so rein, (weiß gar nicht ob dass so richtig ist), habe schon länger immer mal mitgelesen und gesucht um Anregungen oder Lösungen zu finden.
Mein Mann hat auch ein Adenokarzinom aber mit unklarem Herd, allerdings zu 80% Wahrscheinlichkeit in der Lunge. Er hat Metastasen in der ganzen Lunge, im Hals, in der Leber und in der Wirbelsäule (HW,BW+LW).
Die Diagnose wurde im Juni gestellt, nach viel Antibiotika für eine Mittelohrentzündung und starken Schmerzspritzen für einen verrenkten Rücken.Als das alles nichts half wurden CTs gemacht und wir wurden in die HNO des Klinikum Kassels geschickt, wo uns dann gesagt wurde:" Ja wie, sie wissen nicht warum sie hier sind? Sie haben Krebs !" - Na Danke !!Wir hatten es ja vermutet und auch Angst das es das sein konnte, aber wirklich gesagt hat es uns der HNO-Arzt nicht.
Ein paar Tagen später sollte dann eine Bronchoskopie gemacht werden um genaueres zu klären. Leider sind sie nicht in die Lunge gekommen und haben stattdessen eine Probe am Hals entnommen. - Dann dass Ergebnis: Adenokarzinom unklarer Primarus , nicht operabel.
Ich glaube ich muß nicht die Gefühle beschreiben, die durch einen hindurchströmen von Schock, Angst, Verzweiflung, nicht glauben wollen, etc., denn die habt ihr ja alle selbst erlebt und gefühlt.
Nach wieder 2 Wochen das Gespräch mit dem Onkologen, er sagte uns dass man die Metastasen nur zurückdrücken kann und wenn die Chemo gut anschlägt, dass man damit auch gut leben kann. Er sagte aber auch, dass es nur ein Spiel auf Zeit ist und keine Chance auf Heilung besteht. Auf meine Frage wie lange, sagte er dass man keine konkrete Aussage darüber machen könnte , 2 oder 5 Jahre, man kann das nicht sagen. Allerdings nur, wenn die Chemo anschlägt, wenn nicht 6 Monate.
Also ruht die ganze Hoffnung auf der Chemo. Sie hat mitte Juli angefangen (Cisplatin und Gemzar)+antikörpertherapie (ich glaube Avastin).
Nach 2 Zyklen (Tag 1. + Tag8+ 3 Wochen Pause) kamen dann die Kontroll-CTs und es wurde eine Besserung festgestellt. (Dem Himmel sei Dank)
Allerdings ging es meinem Mann körperlich immer schlechter, durch starke Übelkeit, Erbrechen und anschließende Appetitlosigkeit hat er in kurzer Zeit 40
Kilo abgenommen und ist nur noch ein Schatten seiner Selbst. Der 3. Zykl. wurde 1 Woche verschoben und dann auch nur zur hälfte ausgeführt, weil es meinem Mann so Schlecht ging. Jetzt wurde die Chemo auf Carboplatin und Gemzar umgestellt. Die Übelkeit ist besser, aber durch den Appetitmangel kommt er nicht wirklich wieder zu Kräften. Ich habe schon sämtliche Dinge versucht, Fresubin, Maltodextrin, u.s.w.Er liegt fast nur im Bett und schafft es gerade auf die Toilette oder mal eine Runde durch die Wohnung, wenn ich ihn zwinge. Nächsten Donnerstag ist der 2. Zykl. mit Carboplatin vorbei und dann wird wieder nachgesehen ob es hilft. Ich habe solche Angst, denn die Schwellung am Hals ist wieder dicker geworden und ich glaube es wächst wieder. War jetzt das Ganze umsonst? Dieses warten macht einen total verrückt.
Sorry, dass ich nichts positives schreiben konnte,wenn ich eure Beiträge lese kommt ihr mir meist so stark vor und ich komme mir wie ein Waschlappen vor, aber ich musste mir mal die Seele leeren denn im Augenblick ist bei mir alles nur schwarz und mir fehlt das kleine Licht am Horizont.
Danke fürs zuhören (lesen)
Viele Grüße Barbara
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