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Alt 16.10.2008, 10:34
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Hallo,

möchte ganz gerne von dem gestrigen Abend erzählen.

Bei uns in der Stadt fand gestern ein Vortrag zum Thema Palliativmedizin statt. Meine Mutter und ich sind gemeinsam dort hingefahren. Ihr wißt ja, dass es im Bezug auf die Erkrankung vieles gibt, was meine Mutter beiseite schiebt, nicht recht angehen mag (z.B. Patientenverfügung, ect.) und das somit ungeklärt in der Luft hängt.

Es war sehr interessant und informativ. Die Struktur der palliativen Vernetzung in unserer Stadt wurde erläutert und ein Einblick in die Palliativstation des Krankenhauses in Horst (<---Ortsteil unserer Stadt) wurde gewährt. Unter anderem wurde aber auch die Patientenverfügung durch eine Rechtsanwälting erläutert, und auch der Aufbau eines Hospizes in unserer Stadt beschrieben (wird im Frühjahr nächsten Jahres fertiggestellt sein). Die Schlussworte:"Wir hoffen Ihnen ein wenig die Angst vor all dem, was mit dem Begriff "Palliativ" in Zusammenhang steht, genommen haben zu können." hab ich für mich bejahen können.

Für mich war es insofern sehr positiv, als dass meine Mutter anschließend "beruhigter" rausging, als sie vorher reingegangen ist. Zumal man auch nochmal erläutert hat, dass die Aufnahme auf einer palliativen Station keineswegs bedeuten muss, diese nicht mehr verlassen zu können. Auch die ambulante Versorgung hat ihr ein Gefühl des "Aufgefangenwerdens" gegeben. Das wiederum, tut mir natürlich auch gut. Wir konnten uns auch mit viel Infomaterial zu vielen Themenbereichen eindecken.

Jedenfalls hat sie sich entschlossen, gemeinsam mit ihrem Hausarzt die Patientenverfügung zu besprechen .

Bewundernswert fand ich einen jungen Mann, der von seiner Schwester und ihrem Weg erzählt hat. Sehr ehrlich, offen und dennoch angstnehmend.

Anschließend auf der Rückfahrt (mein Gott hat das geregnet) hatten wir noch ein gutes Gespräch. Insgesamt war der Abend wirklich gut und ich kann jedem der interessiert ist zu erfahren, wie die Zusammenarbeit zwischen hausärztlicher, krankenhäuslicher, ambulanter und hospizlicher Vernetzung innerhalb seiner Stadt funktioniert, raten an einer solchen Veranstaltung, wenn möglich, teilzunehmen.

Nun noch etwas zum gesundheitlichen Zustand meiner Mama. Es ist sehr gut, dass der Termin für die große Kontrolle in der nächsten Woche ist. Mir fiel gestern ihre starke Kurzatmigkeit auf. Das war schon mal wesentlich besser und ich bin wirklich beruhigter, wenn da wieder nachgeschaut wird, und ggf. so schnell als möglich aktiv vorgegangen werden kann.

Ich wünsche Euch allen eine schöne Restwoche und Euch so wie mir , dass die ollen Angstmonster sich bedeckt halten.

Ganz liebe Grüße
Annika
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