Thema: Bsdk
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Alt 07.10.2008, 09:37
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Bsdk

Hallo Bethli,

es tut mir sehr leid, dass Du auch Deinen Weg hier ins Forum suchen mußt. Aber Du hast damit einen guten Weg gefunden, Dich zu informieren, auszutauschen und Hilfe zu bekommen. Ich versuche mal den Anfang:

Mein Papa hat die Whipple (leider) nicht bekommen können. Es war geplant, aber aufgrund von Lebermetastasen hätte der Tumor nicht ganz entfernt werden können und dann wird die Whipple nicht gemacht. Stattdessen wurde eine Bypass-OP durchgeführt. Dadurch, dass Whiplle aber geplant war, haben wir uns ausführlich damit auseinander gesetzt.

Ja, es ist richtig, dass man heute davon ausgeht, dass ein operative Entfernung des Tumors die einzige Heilungschance darstellt. Daher: wenn Dein Mann operiert werden kann, ist das eine gute Sache. Aber es ist auch richtig, dass diese OP einer der größten am Menschen möglichen Eingriffe bedeutet. Dabei nehmen aber die Risikien nachweisbar mit zunehmender Erfahrung der Ärzte ab. Hier im Forum wirst Du immer wieder den Hinweis auf die großen Tumorzentren finden. Ich weiß nicht, wer in der Schweiz die besten sind. Vielleicht kann Dir da jemand anderes weiterhelfen. Ihr sollten Euch auf jeden Fall in fachkundige, erfahrene Hände begeben. Und: nicht jede Komplikation bedeutet gleich das schlimmste. Auf den Seiten des Pankreaszentrum in Bochum gibt es eine Präsentation mit Statistiken zu Komplikationen.

Kritisch finde ich die Aussage, dass ohne OP nur nur noch 6 Monate bleiben. Ich habe bislang keinen seriösen Arzt gefunden, der von sich behauptet, in die Zukunft sehen zu können. Es gibt auch hier wieder eine Statistik über die mittlere Überlebenszeit, aber was sagt das schon aus? Mein Papa liegt "statistisch" auch bei 4-6 Monten. Jetzt sind schon 4 Monate seit der Diagnose vergangen und ich bin sicher, dass es meinen Papa in 2 Monaten noch geben wird!

Dass Ihr im Moment keine Aussage zur Chemo bekommt, ist aus meiner Erfahrung normal. Ziel ist erstmal, den Tumor zu entfernen. Dann weiß man auch mehr über die Tumor-Art und kann dann die richtige Entscheidung für die Chemo treffen. Eine Chemo vor der OP eines operablen Tumors würde den Patienten im Vorfeld schwächen und er braucht doch seine Kraft für die OP.

Deine / Eure Ängste und Nöte kann ich so gut verstehen. Mein Papa hatte auch (fast) die Gewißheit, nach der OP nicht mehr nach Hause zu kommen. 10 Tage nach der OP war er aber wieder zu Hause. Ich glaube, dass die Angst nachvollziehbar und verständlich ist. Um so wichtiger ist unsere Aufgabe, dem Betroffenen Zuversicht und Mut zu spenden. Das kostet viel Kraft, ist aber das, was wir für unsere Lieben tun können.

Bitte verliert nicht den Mut, sucht Euch die kompetentesten Hände und glaubt fest daran, dass der Tumor operiert werden kann.

Ich wünsche Euch, dass alles gut klappt.
Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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