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Alt 06.10.2003, 09:06
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Kreiszeitung Böblingen am 06.10.2003

Mit der "Aktion Lucia" haben Frauen den Brustkrebsmonat Oktober "eingeleuchtet"

Mit Licht gegen das Dunkel der Krankheit

53 rote Grabkerzen spenden Licht und Wärme, trotzen Wind und Wetter, bilden den "Spiegel der Venus", das biologische Symbol für "Frau". 53 Lichter für 53 Frauen, die täglich in Deutschland den Kampf gegen den Brustkrebs verlieren, sie sollen ein leises Zeichen setzen, damit der Öffentlichkeit ein Licht aufgeht. Bundesweit beteiligten sich am Mittwochabend Organisationen, Vereine, Initiativen oder Einzelpersonen zum dritten Mal an der "Aktion Lucia - Licht gegen Brustkrebs" und entzündeten in ihren Städten 53 Grabkerzen, um so den Brustkrebsmonat Oktober "einzuleuchten". Lucia heißt Lichtträgerin. Mit diesem Symbol wollen die Frauen die Mängel in der deutschen Brustkrebsforschung und -behandlung beleuchten und ins Bewusstein der Öffentlichkeit rücken. In Böblingen am Elbenplatz erinnerte ein Lichterkreis an die Frauen, die täglich an Brustkrebs sterben.

Marion Kittmann initiierte mit ihrer selbst gegründeten Gruppe "Aktiv gegen Brustkrebs" die "Aktion Lucia" in Böblingen. Die 44-Jährige war gerade dabei, sich beruflich neu zu orientieren, als bei ihr im Juli diesen Jahres der Brustkrebs entdeckt wurde. Drei Chemotherapien hat sie schon hinter sich gebracht. Die 44-Jährige war entsetzt darüber, wie wenig für jüngere Betroffene getan wird. Wassergymnastik? Das war nichts für sie. Daher rief Marion Kittmann die Initiative "Aktiv gegen Brustkrebs" ins Leben, mit der sie vor allem jüngere Frauen ansprechen will. Im Internet suchte sie nach Gleichgesinnten. Mittlerweile hat sich eine Gruppe von Frauen zwischen 22 und 49 Jahren gefunden. Noch ist Marion Kittmann auf der Suche nach Sponsoren, die ihre Initiative finanziell unterstützen.

Neben Böblingen gab es im süddeutschen Raum kaum noch Städte, die sich an der Aktion beteiligten, im Norden Deutschlands, wo die großen Krebszentren sitzen, dagegen schon. "Das hat mir gezeigt: Du musst noch lauter um Hilfe rufen", sagt die 44-Jährige. Ein Hilferuf war die Aktion, jedoch kein lauter Aufschrei. Zwei Bongotrommlerinnen umrahmten die Gespräche am Lichterkreis.

Vor allem für eine verbesserte Ursachenforschung und Früherkennung, auch bei jungen Frauen, steht der Aktionstag, in der Hoffnung, dass irgendwann weniger Grablichter am 1. Oktober entzündet werden müssen.
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