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Alt 11.09.2008, 23:01
steffis steffis ist offline
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Standard AW: EK Stufe 1b auf 4 wegen Blinddarmmetastasen

Hallo,
unser Termin beim Prof Sehouli von der Charitè Berlin war nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Er ist meiner Meinung nach menschlich gesehen ein eher oberflächlicher und egozentrischer Mann, schade.
Fachlich wird er schon einiges geleistet haben, ohne Frage!

Als wir uns gestern angemeldet haben, durften wir noch über 2 Stunden warten, weil er OP-Vorbereitung hatte, völlig klar. Dann ging es los und wir durften zu ihm. In einem Untersuchungsraum saßen wir drei dann und er überflog die Berichte und wir erzählten ihm, was er wissen wollte. Für ihn war es keine Figo IV sondern eher III b, obwohl man es wohl in diesem Fall nicht eindeutig sagen könnte.
Er sprach vier Varianten an, mit denen man therapieren könnte. 1. Chemo. 2.) Chemo mit Impfung (Studie), 3. Chemo und ein Präparat, was bei Magenkrebs etc. genutzt wird, 4. Chemo und eine neue Studie mit einem neuen Wirkstoff in Tabletten, die noch nicht auf dem Markt sind.
Nummer 1-4 ist (Gold)Standard C/T. Zu 2. hat er uns nicht geraten, da Steffi dafür nicht die besten Vorraussetzungen mitbringt (?! warum konnte (wollte) er nicht erklären, ich glaube, es ist die "MIMOSA-Studie"), dann Nr. 3 ist möglich, sorgt jedoch für Bluthochdruck und letztendlich die Nr. 4, die Chemo mit Tabletten, die zwei Jahre genommen werden müssen. Seiner Meinung nach müssten wir uns für eine der beiden letzten Studien entscheiden um bessere Chancen zu haben. Die Art und Weise, wie er darüber sprach war nicht grad "optimal". Er sagte auch ganz klar, Schulmedizin ja, Alternativ nein. Wobei er einräumte, das man sicher mit Mistel zur Chemo (1) etwas machen könnte, er aber auch auf meine Frage, warum Mistel nur in D und CH Favoriten sind sagte dass es sich hierbei um Glauben an die Wirksamkeit handelt!
Allerdings müsse jede der Nummern 1-4 in Berlin genommen werden um die beste Betreuung erhalten zu können. Da es sich bei der Chemo um einen Weltstandart handelt musste er jedoch auf Nachfrage zugeben, dass Variante 1 auch überall gegeben werden kann. Meiner Meinung geht es hierbei auch um Geld, obwohl er uns erklären wollte, dass man mit Chemo nix verdienen, sondern eher zuzahlen würde...

Egal, es geht nicht um meine Meinung, sondern um die Heilung von Steffi. Das, was ich mir versprochen habe wurde nicht im entferntesten gehalten, leider. Ergebnis war, dass Steffi wußte, was sie nicht wollte, aber nicht, wie der Weg jetzt genau aussieht. Je mehr man sich und natürlich die Umgebung (Freunde, Familie) damit beschäftigt, treten mehr neue "Heidungsmethoden" an das Tageslicht und die mögliche Aussicht wird größer aber auch schwieriger. Steffi meinte heute, es ist wie russ. Roulette. Es ist schade, dass ich das so schreiben muss, aber das bewegt uns halt und es ist die Realität. Er gab uns noch Infomaterial mit, u.a. zwei seiner Bücher (Taschenbüchlein) und überließ uns dann uns selbst und wir waren nicht schlauer. Was Steffi aber wußte war, dass sie keinen Mut hat an einer Studie mit unerforschten Mittel teilzunehmen. Sie hat Angst vor Nebenwirkungen, was ich sehr gut verstehen kann. Gestern Nacht hat sie kaum geschlafen, da ihr Drehschwindel wieder zurückkam. Das hatte sie vor einem halbem Jahr schon einmal. Helfen konnte ihr hiermit keiner. Das kam damals und gestern sicher auch vom Kopf.

Zum Thema B17 sagte der Prof nur, dass sein Opa Wunderheiler war und das vielleicht möglich ist und er nur an die Schulmedizin glaubt.
Sie solle sich auf jeden Fall für die Chemo entscheiden um sich später nicht zu sagen, wenn der Krebs nicht besiegt werden kann, "hättest du damals mal die Chemo gemacht"!

Heute haben wir uns Perücken angesehen, Wahnsinn, die sahen aus wie echt und erstaunlicherweise haben Steffi auch einige echt gut gefallen. Früher hatte sie alle Fraben ausprobiert, jetzt wird sie sich für eine bronzefarbene entscheiden, obwohl sie momentan schwarz&blond trägt. Sie stand ihr gut, auch wenn wieder einige Gedanken an die Chemo hochkamen, nahm sie es tapfer hin und fand ihr "Ich" in dem Haarteil wieder.

Jetzt wird es für eine Entscheidung für den richtigen Weg langsam eng. Steffis Vorstellungen sind einerseits die Alternativmedizin, andererseits die Schulmedizin. Um alle Parteien gerecht zu werden, bzw. keine Möglichkeiten auszuschließen, wird es wahrscheinlich eine Verbindung aus beiden sein. Wer hat damit Erfahrung, in welcher Reihenfolge, wie ist die Rückfallquote- gibt es eine gute Studie? Danke für jede Antwort!

Gruß
Steffis R.
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