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Alt 05.09.2008, 08:42
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Luna10 Luna10 ist offline
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Standard AW: Auffälligkeit bei Mammographie

Guten Morgen, Kati!

Es tut mir leid, dass ihr eine solche Diagnose erhalten habt. Aber es hilft alles nix, da muss jetzt der Kopf hoch. Sicherlich, wie ich schon einmal gesagt habe, ist es für deine Mom hilfreich und unschätzbar wertvoll, dass du sie unterstützt und dich für sie schlau machst. Das haben andere Betroffene alles alleine machen müssen.

Also, zu den Klassifikationen kann ich nicht allzu viel sagen, denn das war bei mir damals anders durch die neoadjuvante Chemo (vor OP). Dadurch war das Gewebe so vernarbt, dass man den Tumor (der durch die Chemo ja auch nicht mehr so vorhanden war) nicht mehr klassifizieren konnte.

Die Tumore deiner Mom sind wohl hoch hormonrezeptor positiv, was ein gutes Zeichen ist, denn da hat man nach erfolgter Chemo-/Strahlentherapie die Möglichkeit der AHT (hast du hier sicher schon gelesen: Antihormontherapie). Wichtig wäre noch der "HER 2 neu-Status": ist er positiv oder negativ? Das ist ebenfalls eine Prognose, wie nachher therapiert werden kann. Ist er positiv kann deiner Mom Herceptin gegeben werden, was sehr gut anschlägt. Wobei man allerdings sagen muss, dass dieser HER 2 neu Status an sich eine ungünstigere Prognose insgesamt zulässt.

Zu den OP-Verfahren: Eine Mastektomie bedeutet eine komplette Entfernung der Brustdrüse. Eine BET ist eine brusterhaltende OP. Die Sentinelmethode bedeutet, dass während der OP eine Substanz gespritzt wird, die, wenn Lymphknoten befallen sind, diese dann verfärbt. So weiß man genau, ob und welche befallen sind und muss nicht ganze Level herausoperieren.

Liebe Kati, vor allem - und das haben ja schon einige andere Mädels hier gesagt - mach dich immer nur zu den Themen schlau, die deine Mom auch betreffen. Es ist sonst ein heilloses Durcheinander an Informationen, und durcheinander seid ihr schon genug. Die Seiten der Heidelberger Krebsgesellschaft sind wirklich die besten. Auch die Broschüren (die liegen auch in vielen Kliniken aus, das sind solche blauen DIN-A-5 große Hefte).

Den Vorschlag, einen Psychoonkologen zu Rate zu ziehen, halte ich für sehr sinnvoll. Die sehen - wie der Name schon sagt - nicht nur die onkologische Erkrankung, sondern beziehen die Psyche mit ein. Die haben ein ganz anderes Verständnis für das, was jetzt mit deiner Mom alles passiert. "Normale Ärzte" neigen ja oft dazu, alles als eine Art Routine zu sehen (und auch so mit den Patientinnen zu sprechen).

Ich wünsche dir und deiner Mom jetzt ganz viel Kraft und Mut. Ich bin in Gedanken bei euch.

Liebe Grüße

Luna
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