AW: Papa, du fehlst mir sooo sehr
Liebe Christina,
die Trauer verändert sich. Als meine Mama 6 Monate nicht mehr da war, da war ein anderes Gefühl - so eine Art endlich ankommen in der Trauer.
Nicht nur die Trauer verändert sich, man selbst verändert sich auch.
Auch wenn ich dieses Gefühl habe, bedeutet das dennoch, dass ich meine Mama ganz furchtbar vermisse. Ich wünsche mir, dass ich an meine Mama mit einem Lächeln erinnern kann.
Weihnachten graut mir auch. Ich habe einen Tag vorher Geburtstag und Mama hat mich letzte Jahr noch angerufen. Ich habe so sehr geheult, denn die Tage davor hatte sie nur geschlafen und telefonieren konnte sie schon lange nicht mehr. Weihnachten war das letzte Fest mit ihr. Sie hat sich so sehr über das Geschenk gefreut und wollte das Bild von meinem Schatz und mir nicht mehr aus der Hand geben (ich hatte es ihr versprochen, dass sie ein Foto von uns bekommt, da ging es ihr noch gut). Weihnachten wollte sie immer mit uns feiern und hat sogar mit uns gegessen.
Ab Silvester lag sie dann im Sterben. Und am Tag, wo die Weihnachtdeko weg geräumt wurde, da begann abends ihr letzter Kampf.
Aber nicht nur deswegen ist Weihnachten ganz schlimm. Papa hat ja eine neue Frau und die wird auch kommen...
Aber auch wenn dein Papa nicht da ist, er ist in deinem Herzen und du bist als seine Tochter bist ein Teil von ihm.
Liebe Grüße
Ela
|