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Alt 19.02.2002, 11:02
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Standard Zusehen müssen ist schwer

Hallo, liebe Caro,

diese letzten Tagen und Wochen sind so unsagbar schwer. Ich habe sie als die dunkelsten überhaupt empfunden. Es gab keinen Trost, selbst die Hoffnung war tiefschwarz und ging nur in die Richtung "sie soll nicht mehr lange leiden müssen" und gleichzeitig möchte man festhalten mit aller Kraft. Ich kann mich an diesen Schmerz so gut erinnern, als sei es gestern gewesen.

Du kannst Deiner Mutter diesen Weg nicht abnehmen. Aber Du kannst für sie da sein, ihre Hand halten, sie Deine Liebe spüren lassen und sie so weit es geht, begleiten. Und nichts anderes tust Du ja auch schon seit einer ganzen Weile.

Ich bin übrigens nicht ganz der Meinung von Andrea. Ich glaube nicht, dass es prinzipiell immer sein muss, mit dem sterbenden Menschen über den nahenden Tod zu sprechen. Ich bin mir sicher, dass ein sterbender Mensch weiß, dass der Tod nahe ist und selbst entscheidet, ob und wenn ja mit wem er darüber sprechen möchte. Wenn Deine Mutter mit Dir, ihrem Kind, darüber nicht sprechen möchte, solltest Du das akzeptieren. Sage ihr alles, was Dir wichtig ist, zeige ihr, dass Du gesprächsbereit bist und dann wird sie entscheiden, was für sie gut und richtig ist.

Liebe Caro, ich bin in Gedanken immer bei Euch.

Alles, alles Liebe, Josefine
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