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Alt 21.08.2008, 15:44
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Hilfe ich bin neu hier - kleinzeller!

Hallo Anna,

na dann geselle ich mich auch dazu. Meine Mom hat auch den Kleinzeller. Die Diagnose erfolgte Juni 2007 und sie hat bis heute (neuere Bilder stehen noch aus) keine weiteren Metastasen bis auf die in der Nähe (bis zum Kopf) liegendnen Lymphknoten.

Zur Prognose wurde Dir schon viel erzählt. Dazu, dass man einfach keine treffen kann auch. Ebenso dass die Zeit, die da ist, wertvoll ist. Ich persönlich finde jetzt zwei Dinge ganz besonders wichtig. Ich denke, es muss Offenheit ins Spiel. Nicht in der Hinsicht dass die übliche Prognose xyz lautet. Aber im Hinblick auf die Ernsthaftigkeit und das, was zu erwarten steht. Die Infos an ihren Mann kann ich ja nun überhaupt nicht verstehen. Vor allem fällt er auch, so wie es jetzt klingt, dadurch komplett als Hilfe aus und hat keinerlei Chance, sich auf die Situation einzustellen, seinen WEg zu finden um unterstützend dasein ZU KÖNNEN.

Was die Heilbarkeit vom Kleinzeller angeht traue ich mich hier ein paar offene Worte zu schreiben und hoffe, ich kassiere nicht allzu sehr Schelte. Heilung. Von Heilung wird gesprochen wenn der Tumor nach kompletten Verschwinden für die Dauer von 5 Jahren nicht wieder auftaucht.

Das ist ein sehr heroisches Ziel. Nach dem, was ich mir bisher angelesen habe, ist dieses Ziel auch nur dann umsetzbar wenn der Tumor noch SEHR klein ist (was fast schon die zufällige Entdeckung voraussetzt) und operiert werden kann.

Ansonsten sehe ich es so, dass man nciht davon ausgehen sollte nach dem Motto "Wir kämpfen gegen den Krebs". Denn für mich beinhaltet dass auch, das Schwachsein nicht gestattet ist und, dass man mit allen Mitteln gegen den Krebs vorgeht und den Rest nicht genügend berücksichtigt.

Meiner Meinung nach ist es schlauer, einen Weg MIT dem Krebs zu suchen. Denn gerade der Kleinzeller wird zu sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf Dauer von ihr weichen. Aber er ist, zumindest auf unbestimmte Zeit, zurückzudrängen. Manchmal sogar komplett. Er ist im Zaum zu halten. Schmerzen können behandelt werden.

Alles in allem sehe ich es auch so dass man schon die Zeit nutzen sollte. Aber mit soviel Natürlichkeit wie es nur eben geht (Sollte mir mal flugs an die eigene Nase packen). Und bitte nicht überschütten mit Kampfparolen.

Aber an der Offenheit muss ganz dringend was getan werden. Sie muss ja nicht alles erzählen oder zu Ärzten begleitet werden. Aber so ein bißchen mehr....

Habt ihr schon mal über den psychoonkologischen Dienst nachgedacht? Wenn sie mit niemanden spricht dann heißt das ja auch, dass ihre tochter in der familie keine Unterstützung suchen kann, oder?

Grüblerische Grüße
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Liebe Grüße - Bibi
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