Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 08.08.2008, 11:49
Maya55 Maya55 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.05.2007
Ort: Baden
Beiträge: 66
Standard AW: Adenoidzystisches Karzinom an der Schädelbasis

Hallo Bärbel,

das Vertrauen in eine Klinik ist das Wichtigste überhaupt. Wenn ihr rundum zufrieden seid, dann ist es ja keine Frage, dass ihr dort bleibt.
Eine zweite Meinung hat für mich nichts mit Misstrauen zu tun, sondern im besten Falle schaut ein anderer mit anderem Blickwinkel den Fall an und kommt zum gleichen Ergebnis.
Man fühlt sich einfach auf der „sicheren Seite“, wenn zwei Experten die gleiche Vorgehensweise vorschlagen. Das nehmen einem die Ärzte auch nicht krumm.

Operiert wurde meine Frau in der Städtischen Klinik in Karlsruhe. Es wurde 3 mal operiert. Zuerst wurde der "Knubbel" entfernt und untersucht und als dann fest stand, dass es sich um Krebs handelt wurde nachoperiert und dabei links die Speicheldrüsen und jede Menge Lymphknoten entfernt.
Leider fand man bei der Untersuchung des entnommenen Gewebes noch Krebszellen an den Schnittflächen und bei der 3. OP wurde in der Wange nochmal großflächig Gewebe abgetragen. Das ist jetzt ein Jahr her!
Vom "handwerklichen" waren wir mit der Klinik sehr zufrieden und auch dem Pflegepersonal können wir ein großes Lob aussprechen.
Wir hatten aber den Verdacht, dass das Budget der Klink sehr beschränkt war, denn man verzichtete auf CT und MRT um die Strahlenbelastung für meine Frau gering zu halten.

Unikliniken scheinen über deutlich mehr Mittel zu verfügen - das war der Grund, weshalb wir die Nachsorge an der Uniklinik in Freiburg machen.

Erst wurde 1/4-jählich und nun 1/2-jählich ein CT der Lunge gemacht. Jährlich wird ein MRT des Kopfes und ein Ultraschall des Bauchraums durchgeführt – und natürlich in kurzen Abständen wird der OP-Bereich mittels Ultraschall kontrolliert.
An der Uni-Klinik ist man der Meinung, dass ein frühes Entdecken von Metastasen und Rezidiven höhere Priorität hat und die Strahlenbelastung dabei billigend in Kauf genommen werden kann.
Meine Frau hat alles körperlich gut überstanden ( natürlich bleiben ein paar Wehwehchen, aber im Vergleich zu dem, was man so liest, ist das Peanuts)
Sie lässt sich auch psychologisch betreuen.
In Studien wurde nachgewiesen, dass psychologisch betreute Krebspatienten eine deutlich bessere Lebenserwartung haben.

Gruß
Hans

PS: Ja, das Leben hat sich seither verändert - aber nicht nur zum Schlechteren...
Mit Zitat antworten