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Alt 22.09.2003, 20:18
Gast
 
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Standard Nun ist er nicht mehr da!

Ich sitze bei Pa,
dem Mann, der mein Vater war oder ist.
Seine schweren rhythmischen Atemzüge.
Sein jetzt so schmächtiger Körper.
Ich halte seine warme Hand, und
es ist friedlich im Zimmer.
Es ist so völlig bar jeder Angst
in diesem Zimmer. Es ist ein
friedlicher Ort, um zu sterben.
Ich habe
endlich
keine Angst, die Hand eines Mannes zu halten, der
einmal so mächtig war.
Meditation.
Ein Raum, der
schwer zu betreten,
aber auch
schwer zu verlassen ist.
Seine geöffneten Augen.
Er ist dort,
aber was geht in ihm vor?
Eine Pause im Takt es Attems.
Ich werde wachsam.
Und dann wieder derselbe
Rhythmus wie das Ticken
einer müden Uhr.
Ich überlege, ob er wohl
weint,
im Inneren.
Hat er überhaupt
Angst?
Ich bin erleichtert, -
als ich merke, dass jetzt
meine Hand
gehalten wird.

(Aus dem Buch Prognose Hoffnung v. Dr. B. Siegel)

zum Andenken an die letzten Tage mit meinem Papa.
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