Thema: Leber-Lymphom
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Alt 05.08.2008, 01:58
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struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Standard AW: Leber-Lymphom

Liebe Maya

Jetzt möchte ich kurz Deine Frage beantworten, wobei es dazu unendlich viel zu sagen gäbe! Und, natürlich ist diese Frage erlaubt, warum auch nicht!

Zivilcourage zeigen bedeutet für mich:
Nicht wegschauen wenn andere Hilfe benötigen!
Nicht die Augen verschließen wenn mir Menschen begegnen die anders sind, z. B. Behindert - Sozialschwach - aus sozialen Brennpunkten etc! Es gibt viele Beispiele.
Ich selbst habe jahrelang mit schwerstbehinderten Menschen gearbeitet, leider konnte ich immer wieder feststellen dass diese in unserer Gesellschaft oft noch angestarrt werden, oft wird ein „großer Bogen“ um sie gemacht. Sie sind Menschen wie Du und Ich, nur haben sie eine Körper,- geistige Behinderung. Über Hilfe freuen auch sie sich wie jeder andere von uns.
Zur Zivilcourage und meine persönlichen Erfahrungen die ich erst in der vergangenen Woche machen durfte:
Ich bin aus dem Haus „geschlichen“, mein Kreislauf war dermaßen instabil dass ich mich an der Hauswand entlang schleichen musste. Knappe 10 m entfernt sind 2 Nachbarn und starren mich an als wäre ich von einem anderen Stern, Minutenlang! Sie beobachteten in „aller Ruhe“ wie mir schwindelig wurde und ich an der Mauer kauerte. Keiner der Beiden war auch nur bereit einen Schritt auf mich zu zugehen, nein, das Starren war wohl wesentlich interessanter. Glücklicherweise kam dann ein Mitbewohner unseres Hauses raus und begleitete mich zum Auto, denn ich musste zur Klinik. Ich habe mich nach diesem Erlebnis ziemlich elend gefühlt, bis jetzt gehen mir diese starrenden und auch verharrenden Blicke nicht aus dem Sinn. Mein gesamtes Umfeld hat sich geändert, leider zum Nachteil für mich, jetzt nach der SZT noch mehr denn man sieht mir die Strapazen mehr als deutlich an! So wie ich darunter leide werden auch andere darunter schwer zu tragen haben!
Zivilcourage: unsere Gesellschaft ist teilweise sehr egoistisch geworden, einmal anfassen und helfen ohne sich selbst dabei in Gefahr zu bringen ist sehr oft möglich, dennoch tun / können es viele nicht! Offensichtlich denken viele Menschen, dass sich eine Lösung eines Problems früher oder später von selbst anbietet. Leider gibt es sehr viel mehr „gaffende Augen“ als helfende Hände, das ist mitunter mein persönlicher Eindruck.

Nun zu Deiner persönlichen Frage!

Intrathekal:

Ich füge Dir hier einen Link ein, ob dieser jedoch in eurem Fall zutreffend ist kann ich nicht sagen, dazu sollte der Arzt Stellung nehmen. Hat er es nicht klar verständlich erklärt?

http://de.wikipedia.org/wiki/Intrathekal

MTX ist ein Chemo Therapie die wie ich bereits in Köln durch andere Patienten erfahren habe eine sehr wirkungsvolle Therapie ist. Natürlich sprechen viele Patienten unterschiedlich auf eine Chemo an!

Ich wünsche Deiner Mutter ein gutes Ansprechen auf diese Therapie und wirklich wenig Nebenwirkungen!

Liebe Grüße
Ina

Geändert von struwwelpeter (05.08.2008 um 02:00 Uhr)
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