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Alt 17.09.2003, 09:56
Gast
 
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Standard Du fehlst mir so sehr............

Guten Morgen liebe Inge,
ich bekam totales Herzklopfen, als ich gerade deinen Beitrag las. Mein Uli ist in Essen begraben und unser Traum war es später an die Küste zu ziehen, weil unsere große Leidenschaft Ostfriesland mit den Inseln ist. Die schönsten Urlaube haben wir dort verbracht. Die letzten beiden in Neßmersiel und auf Spiekeroog. Einfach ein Traum. Für nächstes Jahr habe ich mich mit den Kindern beim Loccumer Hospiz auf Langeoog beworben. Hoffentlich klappt es.
Gestern Abend habe ich vom Wohnzimmer aus auf die Haustür geschaut und mir viel wieder ein, wie sehr ich mich immer darauf freute, wenn Uli die Tür aufschloss und wieder bei mir war.
Ich versuche mich auch ständig zu beschäftigen, damit ich nicht immer an das denken muss, was in den letzten Monaten passiert ist. Ich bin heil froh, dass ich durch die Kinder soviel Ablenkung habe und ständig gefordert bin. Nur, glaube ich, dass ich nie aufhören werde ihn zu vermissen. Noch Jahre nach dem Tod meiner Mutter bin ich in Tränen ausgebrochen, wenn ich an ihr Leiden gedacht habe, wie sie immer weniger wurde, bis sie völlig hilflos und schwach war, eine Frau, die ihr Leben lang „ihren Mann“ stand. Es ist so verdammt schwer, den Tod zu akzeptieren.

Liebe Ulli,
ich kann sehr gut nachempfinden, was du gerade empfindest. Meine heile Welt ist damals völlig aus den Fugen geraten. Du wirst lernen, mit dem Verlust umzugehen und irgendwo im Herzen wird es immer weh tun. Aber du wirst wieder leichter mit dem Leben umgehen, die körperlichen Beschwerden werden nachlassen, nur es wird seine Zeit dauern, da gibt es keine Abkürzung.

Ich bin übrigens 39 Jahre und meine Kinder sind zwischen 4 und 15 Jahre alt. Ich lebe mit ihnen und einigen Haustieren in einem ziemlich großen Haus mit großem Garten und habe somit schon mal immer reichlich Beschäftigung zum Ablenken Zum Glück bin ich schon immer sehr selbstständig gewesen, daher klappt es mit der Organisation ganz gut. Ich versuche immer morgens meinen Job zu tun, damit wir nachmittags Freizeit haben. Vielleicht schreibst du auch noch mal kurz einen kleinen Steckbrief. Ich werde mir dann auch mal wie Frank einen „Navigator“ zulegen, damit ich nichts durcheinander bringe.

Ich grüß dann auch noch alle Anderen, muss mich jetzt ums Häusle kümmern, bis heute Abend.

Andrea
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