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Alt 14.07.2008, 14:12
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Diagnose GLIOBLASTOM IV

Hallo Ihr Lieben,

meine Mam ist Anfang des Jahres nach gerade mal knapp 6 Monaten nach der Diagnose an diesen Sch...Krebs gestorben.
Wir konnten ihren letzten wunsch erfüllen, sie ist zu Hause im Kreise ihrer Familie gestorben. Wir waren die ganze Zeit da und haben sie gehalten und mit ihr geredet.

@ Mirjam
Auch meine Eltern haben sich zu der Zeit nicht mehr verstanden und ich musste vermitteln. Aber das lag auch daran, dass mein Papa es nicht wahr haben wollte. Die Ärzte haben Mam nie die Wahrheit gesagt und immer wieder versucht wieder aufzubauen. Meine Mam hat es gespürt und mein Papa wollte es nicht wahr haben. Er hat immer geglaubt, was die Ärzte sagten, wenn Mam mit dabei war. Aber wenn die Ärzte uns alleine gesprochen haben und uns die knallharte Wahrheit sagten, da glaubte er es nicht.

Dein Papa wird es auch nicht Wahrhaben wollen. Ich schätze mal, deine Eltern sind schon lange verheiratet. Da will man nicht glauben, dass der geliebte Partner gehen wird.

Wir hatten die Wahl zwischen Hospiz und zu Hause. Wir haben Mam nach Hause geholt. Wir hatten aber auch noch einen tollen Pflegedienst, die Schwester ist immer gekommen auch außerhalb der Reihe. Und dann natürlich noch der Hausarzt, der meiner Mam so viele Sachen aufgeschrieben hat, wo die sich vom Pflegedienst gewundert hat. Der Hausarzt meinte nur, wenn meine Mama das braucht und es leichter dadurch für sie wird, dann soll sie es bekommen.

Alleine hätten wir das auch nicht geschafft. Die vom Pflegedienst ist 2 mal am Tag gekommen und ab und zu zwischendurch. Und meine Schwester und ich waren ständig da und natürlich mein Papa.

Vielleicht kann euch der Palliativdienst weiterhelfen. Bei uns war das so, dass die auch gekommen wären, wenn wir keine Zeit hätten und mein Papa weg muss. Haben wir nicht in Anspruch genommen, da meine Mam die Schwester da nicht mochte.

Aber die können euch helfen. Wir hatten viele Gespräche mit denen und haben uns dann entschieden, was wir machen können und ob es so auch geht.

Meine Mam ist am Anfang sauer auf Papa gewesen, da er sie wie ein kleines Kind behandelt hat. Mit der Zeit und vielen vermittelnen Gesprächen wurde es besser...

Ich wünsche euch viel Kraft!!!
Ihr werdet das richtige tun und womit ihr alle gut klar kommen wird. Es ist nicht einfach, man hat unglaublilch viel Kraft in einem, man weiß es nur nicht.

@ Alanina
Ich war ein wenig geschockt über deine Zeilen. Wie alt ist deine Tochter? Vielleicht ist sie der Meinung, wenn ich es verdränge, dann kann nichts passieren...
Ich hätte alles für meine Mam getan. Meine Mam meinte einmal zu mir, da ging es ihr schlecht und ich hatte noch nicht mit dem Onkologen gesprochen aber einen Termin für uns alle vereinbart und Mam hätten mitkommen können, dass sie eine unglaubliche Familie hat und dass wir alles tun für sie, aber sie möchte nicht mit. Das war in Ordnung. Ich bin ein Mama-Kind (liebe meinen Papa, keine Frage), aber es tut weh, sie so leiden zu sehen und auch die letzten Stunden waren schlimm. Aber ich bin dankbar, denn ich hoffe, ich konnte ihr einen Teil wieder zurück geben, was sie immer für mich gemacht hat.
Ich hab in der Zeit versucht, sie zum kämpfen zu bringen als es ihr nicht so gut geht. Ich war ständig im Krankenhaus usw. Sie hat Weihnachten noch mal erleben wollen und auch geschafft. Da hat sie das geschenkt bekommen, was sie immer haben wollte - ein Foto von meinem Freund und mir. Ich bin ihr für so vieles Dankbar.

Ich hoffe, dass ihr noch einen Weg zueinander finden werdet. Sie hat nur eine Mutti und das wird sie auch begreifen. Manche brauchen länger. Meine eine Schwester hat es erst jetzt kapiert, da sie bei den letzten Stunden nicht dabei war (hat im Schlafzimmer geschlafen) und auch so konnten wir uns nicht auf sie verlassen. Musste halt alles organisiert werden, da wir alle arbeiten...

Ich wünsch dir, dass ihr das hin bekommt. Und das es dir gesundheitlich besser geht...

Liebe Grüße

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!

Geändert von Ela4811 (14.07.2008 um 14:14 Uhr) Grund: vertippt
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