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Alt 14.07.2008, 10:56
ClaudiaE. ClaudiaE. ist offline
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Standard AW: Nach OP rechtseitige Lähmung und Sprachstörung

Liebe Ela,

meine Mutter wurde am Freitag in ein neues Krankenhaus verlegt. Sie hat nun ein freundliches, helles und liebevoll gestaltetes Zimmer mit schönem Ausblick. Mein Vater hat sie begleitet und wohl auch schon bald nach der Ankunft ein Gespräch mit dem Oberarzt. Papa rief mich zu Hause an und berichtete mir mit gebrochener Stimme vom Verlauf dieses Gesprächs. Auch der Oberarzt an diesem Krankenhaus ist der Meinung, dass wir mit einer Reha nichts mehr erreichen können. Die Krankheit sei zu weit fortgeschritten. Als mein Vater fragte wie lange Mama noch hat, war die Antwort "vielleicht noch 6 Monate!". Er riet meinem Vater, wenn möglich Mama in ein Hospiz zu verlegen, da wir es alleine Wohl nicht schaffen würden. Wir sind am Boden und unbeschreibliche Gefühle machen sich breit. Ich brauchte 4 Anläufe um ohne Tränen das Zimmer betreten zu können. Ich darf doch in Mamas Gegenwart nicht weinen, aber wie um alles in der Welt soll ich noch Lächeln. Ich hab es aber irgendwie geschafft, hoffentlich sah es nicht so erzwungen aus. Aber Mama kennt mich so gut. Mein Gott, ich konnte ihr noch nie etwas vormachen. Wirklich noch nie. Oft hat sie nur in mein Gesicht geschaut und gewußt das etwas nicht stimmt. Meine armen, armen Eltern.

Claudia
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