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Alt 09.07.2008, 13:37
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: Diagnose GLIOBLASTOM IV

Hallo, ihr Lieben,

es ist ganz schlimm, immer noch von dieser Krankheit zu lesen, denn mein Papa ist vor einem Monat daran gestorben und wir konnten ihm weder helfen noch Hoffnung vermitteln- Bericht: Glioblastom IV - inoperabel -. Morgen hätte er seinen 63 Geburtstag gefeiert - morgen kommt auch der Grabstein auf sein Grab. Es ist immer noch so unglaublich und alle, die Betroffene haben, haben das Recht auf Wut und Weinen. Ich weiß nicht, wie oft ich im Vorfeld mitten während der Autofahrt, wenn ich von meinem Papa gekommen bin, geweint habe. Oder nachts einfach aufgewacht bin, direkt an die Situation gedacht habe und vor Weinen nicht mehr schlafen konnte...
Es ist alles sehr schlimm und trotzdem kann ich es nicht lassen, im Forum weiter darüber zu lesen. Ich wünschte nur, dass auch mal etwas positives
dabei wäre, dass es wenigstens einen Menschen gibt, der ohne große Einschränkung noch mit der Krankheit nach längerer Zeit lebt.
Mein Papa hat auch gewusst, dass es keine Hoffnung für ihn gibt und auch wenn wir nie direkt darüber gesprochen haben - ich brachte es einfach nicht fertig, über die Lippen zu bringen -so hat er mir indirekt mit mehreren Bemerkungen zu verstehen gegeben, dass er weiß, was auf ihn zukommt.

Man kann keine Ratschläge oder Tipps geben, ich denke der Betroffene deutet den Angehörigen, in wieweit er darüber sprechen möchte. Und wenn jemand über seine Bestattung sprechen möchte - die Art und Weise - dann muss man ihm das Gefühl geben, dass es gut so ist. Ich denke, es wäre ein Fehler, so zu tun, als wenn man darüber noch nicht reden muss. Der durch die Krankheit zum Tode verurteilte Mensch hat -lt. meiner Erfahrung- das Bedürfnis, alles zu klären, solange er noch kann, damit er beruhigt ist.

Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute. Die Verzweiflung kann Euch niemand nehmen, ebenso die Tränen und Ungläubigkeit, dass man soetwas erleben muss, aber, obwohl ich nie wirklich daran geglaubt habe, hatte ich sofort, als mein Papa bei uns zu Hause verstorben ist, das Gefühl, dass jetzt -dort in seinem Bett - wirklich nur noch die Hülle von ihm liegt und er wirklich woanders ist. Man kann es nicht beschreiben, es ist so ein Gefühl. Zum Beispiel wurde seine Hand- die ich gehalten habe - so "Federleicht, ja schwebend". Das hört sich zwar kitschig an, aber es war ein Moment der mir eine innere Ruhe gegeben hat - die Gewißheit, woimmer er auch ist, es geht ihm wieder gut.... Er ist zwar nicht mehr bei uns, aber so wie er zuletzt war, dass er weder laufen, sprechen -sprich fast gar nichts mehr konnte, -außer die Hand drücken - hätte weder er, noch wir es ertragen, es länger mit anzusehen....

Petra
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