AW: Ich verstehe gar nichts mehr
Danke Dir Bibi,
manchmal frage ich mich ob ich mich nicht selber verrückt mache. Ich möchte so gerne optimistisch denken, doch ich schaffe es nicht. Sobald ein kleiner Rückschritt passiert, befürchte ich immer gleich das schlimmste.
Wie gerne würde ich mal wieder einfach einen "normalen" Tag haben. Ich für mich, ganz egoistisch nur für mich ... ohne den Krebs im Hinterkopf, ohne Sorgen um meine Frau. Doch das schaffe ich nicht ... was ich auch tue beherrscht mich nur dieser eine Gedanke.
Ich lasse Euch gerne an meinen Gedanken und Gefühlen teilhaben und es tut gut es von der Seele zu schreiben. Doch meine Gedanken sind düster sobald ich alleine bin .. meine Gefühle sind verwirrt.
Oft, zu oft denke ich an den Tod, habe ich Angst sie nicht richtig zu unterstützen bei ihrem Kampf. Ich habe Angst etwas falsches zu tun und dann Schuld an ihrem Tod zu sein. Ich habe Angst ihr nicht die Stütze zu sein die sie braucht. Und ich habe Angst noch schneller als sie selbst an dieser Krankheit zu zerbrechen.
Sie weiss nichts von alldem, ich bin stark sobald ich in ihrer Nähe bin, sobald sie hier bei mir ist, doch befürchte ich, dass sie meine Angst spürt. Wir sind 12 Jahre zusammen, da kennt man seinen Partner und bemerkt, wenn er einem nur was vormacht.
Eines wurde mir schmerzlich bewusst in den letzten Wochen ... wie unvollkommen ich doch bin und wie wenig ich jetzt tun kann.
Sorry, ich bin grad wieder in einem Tief gelandet und wieder habe ich niemand anders als Euch dafür.
Liebe Grüße
Thomas
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