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Alt 20.06.2008, 11:43
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Linnea Linnea ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
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Standard AW: Wie geht es dir denn heute?

liebe sonnenblume,

ich kann dich so gut verstehen! ich habe auch zwei kinder (8 und 1 1/2 jahre) und sie leben jetzt schon ein jahr lang mit mir als krebskranker mutter. die erstdiagnose lag kurz vor meinem 30. geburtstag - und wenn die 77 hinter deinem benutzernamen das geburstjahr anzeigt, sind wir aus dem selben jahrgang.

wir haben seit beginn meiner chemotherapie unterstützung von einer familiepflegerin. ich kann dir nur empfehlen, dich bei deiner krankenkasse nach solchen helferinnen in deiner gegend zu erkundigen. unsere wird für 3-4 stunden täglich von der krankenkasse bezahlt, aber das handhaben die kassen unterschiedlich. seit sie zu uns gestoßen ist, kümmert sie sich nicht nur um die wichtigsten haushaltsdinge, sondern vor allem auch um die kinder, die sie sehr mögen. für mich ist es eine große erleichterung, daß nicht alles an meinem mann hängenbleibt, der ja ohnehin viel mehr belastungen zu tragen hat als zuvor.

auch ich habe oft das gefühl, daß ich meine lieben viel zuviel zumute, zumuten muß - und doch: keiner hier kann etwas für diese erkrankung! du hast nichts falsch gemacht, es ist nicht deine schuld!!! der krebs hat dich überfallen, wie er auch uns andere überfallen hat, und allein damit hat man psychisch ganz schön zu tun. gleichzeitig passiert immer etwas: man muß therapien durchstehen, die andere wirkungen haben, als man erwartet und einen wieder unfreundlcih überraschen können. ich weiß noch wie mir eine freundin, die bereits eine chemotherapie hinter sich hatte, sinngemäß schrieb: die chemo ist nicht so schlimm, wie man gedacht hat, aber auf andere weise viel schlimmer als erwartet. ich glaube, diese erfahrung haben viele menschen gemacht. es trifft einen wieder sehr unvorbereitet, weil man vorher nur eine sehr vage vorstellung davon haben kann, worin die eigentlichen probleme bestehen könnten.

liebe sonnenblume, der gedanke an meine kinder hat mir auch immer wieder während dieses jahres geholfen, weiterzumachen. es ist gut, daß du weißt, wer dir im leben wichtig ist, und auch wenn genau der gedanke an die kinder auch immer wieder schmerzvoll sein wird: er wird dir vieles ermöglichen!

liebe grüße sendet dir
deine linnea

ps: vielleicht ist es möglcih, daß du jetzt bei einem thread bleibst? du brauchst keine angst zu haben, daß dein posting untere einer unpassenden überschrift übersehen wird. flautines geschichte besipeilsweise hat auch nichts mehr viel mit "lungenfunktionstest bei nhl" zu tun, aber wer hier liest, weiß, daß er dort das neueste von flautine erfährt. die regelmäßigen schreiber hier, lesen sowieso alles und es bleibt einfach übersichtlicher.
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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