Liebe Sheeva
sei erst mal ganz lieb gedrückt, denn es muss furchtbar sein, wenn die eigene Mama so leiden muss und man praktisch ausser Hoffen nichts weiter machen kann.
Deine Mama ist sehr, sehr krank, ich bin kein Arzt, aber diese Art von Tumor , noch dazu in diesem Stadium ist sehr aggressiv.
Man hat es mit einer Total-OP versucht, in der Hoffnung alle Krebzellen aus dem Körper herauszubekommen.
Zur Chemo kann ich dir auch nichts schreiben, die Aszitis ist jedoch ein Indiz dafür, dass der Krebs schon gestreut hat.
Nimm ihr ALLES ab, sie steht unter Schock, hat Panikattacken, ist zu keinem klaren Gedanken fähig. Dazu kommen die Schmerzen, die die angesammelte Flüssigkeit im Bauchraum hervorruft, dann die wahnsinnige Angst, wenn man weiss, einen fortgeschrittenen, sehr bösartigen Krebs zu haben.
Versuche die Zeit, die bleibt so ruhig als möglich mit ihr zu verbringen.
Gutes Essen, viel Schlaf, liebe Gespräche, dass sie auf andere Gedanken kommt (auch wenn das fast ein Ding der Unmöglichkeit ist)
Geh immer mit, wenn ein Arztgespräch ansteht, man ist als Kranker in diesem Stadium und nach so einer schweren OP zu keinem klaren Gedanken fähig.
Ich kann mich auch an nur wenig erinnern, was mir gesagt wurde, mein Kopf schien zu platzen,war nur voll mit dem Gedanken, dass ich sonst so gesunde Person, Krebs haben soll.
Alles andere ist praktisch an mir vorbeigerauscht.
Mein Vater hat dann Tabellen mit allen wichtigen Terminen für mich angefertigt, hat mich aufgepäppelt, den Haushalt geschmissen, hat mich in die Klinik gefahren, stundenlang dort rumgesessen, er war einfach immer da.
Das ist wichtig.
Zu den Arztgesprächen ist er nicht mitgekommen, da er die Sprache hier nicht versteht, aber da habe ich meinen Mann mitgeschleppt.
Er wusste dann immer Dinge, die ich nicht mal gehört habe...
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit .