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Alt 21.05.2008, 15:36
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Blume68 Blume68 ist offline
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Registriert seit: 27.03.2008
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Standard AW: Meine Mutter auch - ich brauche bitte eure Hilfe!

Liebe Bibi - wir brauchen dafür kein Sprachrohr. jedenfalls nicht den PsychO. Und wenn überhaupt, dann eher ich als sie.

Es IST alles besprochen. Sie ist im Hospiz angemeldet. Wir haben es uns angesehen. Sie hat nichts gelenkt, um das Thema nochmal anzusprechen. Sie wollte das gar nicht, das Thema. Sie wollte nach vorn gucken, genau sagte sie es mir eben noch am Telefon.

Es geht JETZT erstmal darum, daß sie es noch versuchen will, mit der Chemo.
Nicht mehr, nicht weniger. Und das hat sie sich gut überlegt. Nach einem langen Tief. Um das angehen zu können, hat sie diesen Gedanken ans Hospiz erstmal zurückgestellt, damit sie, solange es geht, einigermaßen motiviert ins KH gehen kann. Denn das KH nervt sie total.

Versteh das bitte nicht falsch. Ich weiß, du hast es gut gemeint. Ich fühle mich auch nicht angegriffen, oder so. Ich möchte es nur richtig stellen, weil deine Vermutungen so nicht richtig sind.
Wir machen uns nix vor, und reden uns nichts schön. Aber jedwede Motivation, diese Erleichterung, die die Chemo ja NOCH BRINGT, kleinzureden, geht bei ihr in die Richtung: "dann kann ich es ja ganz gleich lassen". Und sie MÖCHTE ja noch ihre Zeit geniessen, so gut es geht.
Verstehst du?

Sie WOLLTE weitermachen! Um noch etwas Zeit zu gewinnen. Das war IHRE Entscheidung. Jetzt ist sie demotiviert. Das ist alles.

Ich habe bereits mit dem PsychO telefoniert, und er hat bedauert, daß seine Worte eine so blöde Auswirkung hatten, er sorgt sich sogar, ob er damit seine "Basis versaubeutelt hat". Ich kann ihm nur Feedback geben, damit er weiß, wie er rüberkommt. Meine Ma ist nun mal sehr empfindlich. Und ich muß es ausbaden. Sorry, ich habe einen Mordsstress hier im Büro, und das, was da abgeht (incl. Arztgespräch), baut mich nicht gerade auf.

Trotzdem danke für deine Mühe.
ich weiß, du meinst es gut.

Blümchen

PS: Weißt du, es erinnert mich an das, was Annika schrieb, irgendwo (hier?).

Es geht ihr ja teilweise noch ganz gut. Es geht anderen teilweise
um einiges schlechter! (was die Auswirkungen des Kleinzellers
betrifft.) Sie kann das aber nicht geniessen, wenn
sie in Gedanken schon nur noch „Abschied nimmt“, und das in
keiner positiven Form, und sich damit permament selber runterzieht.
Davon war sie gerade etwas weggekommen.

Das alles wird noch früh genug kommen – aber man soll es nicht
herbeireden, finde ich! Ich meine, wenn sie etwas tun will, um diesen zur Zeit
guten Zustand noch zu erhalten, dann soll man das nicht schon vorher kaputtreden.
Wenn es ihr schlechter geht, oder die Chemo-Nebenwirkungen wieder
zu heftig durchschlagen, dann kann sie ihre Entscheidung immer noch
wieder neu treffen. Sachlich abwägen, das fällt ihr eben schwer. Ist doch klar,
wo sie selbst betroffen ist.
__________________
In uns allen findet sich die Quelle höchster Weisheit -
die Quelle der Liebe.
(Thich Nhat Hanh)

Geändert von Blume68 (22.05.2008 um 00:07 Uhr)
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