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Alt 08.05.2008, 09:42
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anthierry anthierry ist offline
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Standard AW: Nebenwirkung der Antihormontherapien

Ach Mensch Kleene,
du sagst es! Bei dem ganzen Gekämpfe und bewusstem Leben etc. kommt man irgendwann mal an einen Punkt an dem man in das sogenannte tiefe Loch fällt. Auch ich bin da jetzt mittendrin, umsonst nehme ich kein Antidepressivum. Ich habe mir lange Zeit auch Vorwürfe gemacht, weil ich nicht die Symptome wahrgenommen habe, sondern alles auf beruflichen und seelischen Stress geschoben habe. Ändern kann ich es nun nicht mehr. Laut Statistik hätte ich gar nicht erst an BK erkranken dürfenStatistiken sind seitdem für mich absoluter Mist, von dem ich mich nicht mehr verrückt machen lasse..
Ich hatte mir nach meiner Erstdiagnose, Ablatio und neuem Hüftfgelenk fest vorgenommen ab jetzt mehr an mich zu denken, zu machen was mir Spaß macht blablabla...Hat ungefähr ein halbes Jahr gedauert, dann hatte mich der alte Trott wieder. Letztes Jahr bekam ich ein Rezidiv. Meine Onkologin meint, dass es nichts mit dem Stress zu tun hat.
Ich kann Dich schon verstehen, dass Du in so jungen Jahren bewußt erleben musstest wie schnell sich ein Leben ändern und sogar vorbei sein kann und stehst hilflos daneben.
Ich hab für mich jetzt entschieden, dass sich nicht mehr alles um diesen Sch...krebs dreht. Ich habe nicht meine Ernährung umgestellt und denke nicht bei jedem Bissen daran, dass es ungesund sein könnte etc. Manche machen einen da ja völlig ballaballla. Es ist mehr das Umfeld was einen oft irre macht (aber sie meinen es ja nur gut). Kaum rauchst du mal eine Zigarette kommt dann schon: was du rauchst? aber du hast doch Krebs!
Alkohol ist natürlich genauso verboten. Ich bekam sogar schon Zeitungsausschnitte mit Artikeln wie: wer mehr als 2 Gläser Wein am Tag trinkt, hat ein weitaus höheres Risiko an Brustkrebs zu erkranken.
Jetzt weiß ich wenigstens woher ich ihn habe! Hauptsache es hat geschmeckt. Also habe ich mir meinen BK in Frankreich eingefangen als ich dort 2 Jahre gearbeitet habe und mit meinen Kollegen dort zu viel Wein getrunken habe. Komischerweise ist nicht eine von denen an Krebs erkrankt, obwohl sie bestimmt mehr Wein als ich getrunken haben.
Ich will nur sagen, hadere nicht mit Deinem Schicksal, liebe Olga. Ich weiß, dass hört sich jetzt auch wieder schlaumeierisch an, aber ich weiß ja wovon ich rede. Fixiere Dich nicht so sehr darauf, jetzt alles erleben zu wollen, weil es irgendwann vorbei sein könnte. Lebe einfach und lass die Dinge auf Dich zukommen. Das ist genau wie mit der AHT. Warte ab, welche Nebenwirkungen du bekommst und l a u e r e nicht auf sie. Vielleicht hast du gar keine oder manches wendet sich zum positiven. Und Du wirst noch lange leben, Deinen Traummann finden, Kinder bekommen etc. -aber sicher nicht alles in einem halben Jahr.
So lang wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber wenn man dann einmal dabei ist...
Lass Dich mal drücken und hin und wieder von Dir hören, ja!
Lieben Gruß Anja
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