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Alt 30.04.2008, 05:23
tkm-speedy tkm-speedy ist offline
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Registriert seit: 18.11.2007
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Standard AW: Meine Mutter hat ein GBM!

Hallo an Alle!

Wollte mich nochmal melden!
Meine Mutter wurde am 22.12.2007 aus der Uni entlassen. Strahlentechnisch austherapiert. Ihr ging es soweit wieder gut. Konnte viele Dinge selbstständig machen.
Es folgten 3 Zyklen Chemo mit Themodal, die zwischendurch wegen ihrer Blutwerte verschoben werden mussten.
In der zwischenzeit sind meine Eltern umgezogen in ein Haus direkt bei uns gegenüber, was die Betreuung meiner Mutter vereinfachte.
Wir gehen alle Arbeiten ( auch mein Vater )und haben bis auf meine kleine Schwester Kinder.
Gott sei Dank arbeiteten wir bis auf meinen Vater alle im Schichtdienst und können somit meine Mutter bis auf 3- 4 Stunden am Tag rundum betreuen.
In der Zwischenzeit haben wir mit unserer Mutter offen über ihrer Erkrankung gesprochen und sie weiß jetzt über alles bescheid. Wir können offenen mit ihr umgehen und sie hat jetzt die Möglichkeit offen über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen, was sie auch zwischendruch macht.
Wir haben eine Patientenverfügung mit ihr durchgesprochen und Ihren Willen schriftlich verfasst. Leider sind wir bis jetzt nicht dazu gekommen es nochmal mit ihr und ihrem Hausarzt durchzusprechen und zu unterschreiben.
Seit zwei Wochen verschlechtert sich ihr Allgemeinzustand wieder. Sie kann selbst nicht mehr laufen, nur noch mit Unterstützung. Sie nässt sehr oft ein, da sie ihren Schließmuskel nicht mehr unter Kontrolle hat. Gleichgewichtsstörungen. Der Onkologe erhöhte die Dosis des Kortisons auf 4 x 8mg.
Letzte Woche Donnerstag hatte sie wieder einen Termin bei ihren Onkologen, meine Schwester und ich hatte uns zusammen bei ihr verabredet , um sie gemeinsam zum Arzt zu fahren. An diesem morgen ist sie leider durch ihre körperliche Schwäche gestolpert und mit dem Hinterkopf auf dem Steinboden aufgeprallt. Meine Schwester und ich leisteten sofort Erste Hilfe und kühlten die Aufprallstelle bis zur Ankunft beim Onkologen. Dieser bemerkte den kritischen Allgemeinzustand und weiste sie sofort wieder in die Klinik ein. Mit der Bemerkung da Ihre Thrombozyten bei 15000 liegen, besteht die große Gefahr der Einblutung.
In der Uni angekommen, fühlte sich mal wieder keiner für unsere Mutter zuständig. Blödes Gefühl.
Sie verbrachte wieder die Nacht in der Notaufnahme. Gott sei Dank wurde im Ct keine Blutung im Gehirn festgestellt.
Jetzt liegt sie auf der Inneren Station. Ihre Thrombozyten sind trotz 2maliger Thrombozytenkonzentratgabe immer noch unten (bei 18000) ihre Leukozyten bei 0,5. Ihr Zucker liegt wieder wegen dem Kortison bei 400 und wird auch deshalb behandelt.Sie ist immer noch schwach und trägt Windel, wegen ihrer Inkontinenz.

Jetzt meine Frage an Euch:
Hat jemand von Erfahrungen mit solchen Blutwerten? Das wir uns irgendwann in der Endphase ihrer Erkrankung befinden werden, ist mir bewusst, sind die schlecht zu händelnen Blutwerte jetzt ein Zeichen dafür?
Genau kann mir das sicher keiner beantworten.

Wir wollen eigentlich dem Wunsch unserer Mutter nachkommen, nach Möglichkeit wenig im KH zu verbringen und vor allem ist es ihr großer Wunsch zu Hause in vertrauter Umgebung im Kreise ihrer engsten Lieben zu sterben.

Ich habe seit einigen Tagen ein sehr schlechtes Gefühl, habe Angst um meine Mutter. Bin total durch den Wind. Habe das Gefühl, das uns die Zeit davon rennt. Kann garnicht richtig beschreiben wie es mir geht. Sie da so liegen zu sehen, im Geist immer noch wach dabei , sie redet auch ganz normal aber körperlich sehr schwach. Ihr ist es unheimlich peinlich diese Windeln zutragen. Sie hat mir schon gesagt, wenn alles so bleibt wie es jetzt ist, möchte sie weiter kämpfen, wir es aber schlechter hat sie keine Lust mehr zu leben. Es zereißt mir das Herz.

Danke fürs zuhören!
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