[Strubbel]

Liebe Sylvi,

ich habe gelesen, dass es Deinem Vater auch nicht besonders geht. Das tut mir so leid. Dieser sch… Krebs.
Bin momentan auch traurig und hoffnungslos. Mein Vater war am Montag zum CT, um zu gucken, was sich seit der wöchentlichen Chemo getan hat. Wir haben weiß Gott keine Wunder erwartet, hatten aber den Eindruck, dass es besser wurde. Allerdings hat er die letzten 4-6 Wochen schon wieder an die 5 Kilo abgenommen. Wir hatten gehofft, es wäre das Wasser, was abnimmt (es ist auch weniger geworden, zumindest im Bauch). Das CT hat gezeigt, dass mein Pa schon wieder Wasser um einen Lungenflügel hat, die zwei Herde in der Lunge waren wohl (nicht mehr?) zu sehen, in der Leber sind einige Metastasen geschrumpft oder ganz weg ABER es sind dafür an anderer Stelle neue gewachsen. Ist das nicht schrecklich? Was bedeutet das? Hat die Chemo versagt, sind die neuen Metastasen gegen die Chemo (Taxol) resistent oder war die Chemo zu schwach? Kann man überhaupt noch etwas machen, und vor allem die Frage, wird mein Paps das körperlich überstehen? MeinVater ist am Boden zerstört (wir auch), jetzt muss er schon wieder ins Krankenhaus wegen des Wassers und wie es dann weitergeht, muss noch mit dem Onkologen abgeklärt werden. Heute Nachmittag ist der Termin. Ich habe solche Angst um ihn.
Meine Ma war die letzten Wochen sehr optimistisch, gestern hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, dass sie begriffen hat, dass es bald zu Ende geht.
Du siehst, es hat sich nichts gebessert, eine schlimme Diagnose folgt der nächsten.
Übrigens, laut Statistik streuen „nur“ 5% der Prostatakrebse in die Leber. Was haben wir verbrochen, dass mein Vater ausgerechnet zu diesen "wenigen" gehört? Ich weiß es nicht.

Entschuldige meine depressiven Zeilen, ich weiß, es geht Dir/Euch nicht besser. Das macht mich noch trauriger. Schön, dass es Dich gibt.
Dir auch weiterhin viel Kraft.
LG
Anja