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Alt 22.08.2003, 09:26
Gast
 
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Standard 5 Zentimeter sind kein Todesurteil

Hallo Monika,
ich glaube, wir meinen inhaltlich das Gleiche: ich rede von "unnötig", Du sprichst von "bräuchte die Chemo als Therapie gar nicht erst eingesetzt werden". Wie kommst Du darauf, daß es in diesem Fall andere Möglichkeiten gäbe? Die Schulmedizin hat meines Wissens keine. Die Behandlung' müßte hier dann auf einer anderen Ebene laufen, eben die die ich oben schon aufgezählt habe. Aber diese Wege sind den Schulmedizinern und leider auch nicht allen Betroffenen sympatisch.

Es gilt übrigens nicht Schema F für alle Brustkrebsvariationen. Sieh' Dir mal in der Studien-homepage die vielen unterschiedlichen Therapievarianten an. Es wird schon genauer nach unterschiedlichen Voraussetzungenen und Modalitäten geguckt. Für einen Laien ist das allerdings nicht gut zu durchschauen.
Jede Patientin individuell therapieren zu wollen, ohne Standards, wie soll das gehen? Dann sind wir ja wieder beim Versuchskaninchenstatus. Ein Arzt kann sich doch nicht einfach, unabhängig von international aufgrund von Erfahrungswerten anerkannten Standards bei jeder Patientin drauflos probieren. Anerkannte und erprobte Anhaltswerte braucht er schon. Von "alle über einen Kamm gezogen" kann nicht pauschal die Rede sein.

Würde durch den Chemosensivitätstest z.B. die 4 Patienten rausgefunden, bei denen die Chemo wirklich heilend wirkt, dann würden die 96 anderen, bei denen die Chemo also unwirksam wäre (im Sinne von Heilung), keine Chemo bekommen. Einerseits gut für diese, denn sie müssen sie schädigende Wirkung von Chemoth. nicht erleiden. Andererseits ist die psychische Belastung durch die Erkenntnis, daß es in dieser Situation keine Therpie für sie gibt für viele Betroffenen immens hoch. Es ist im Moment leider ein elender Teufelskreis.

Mir fällt auf, daß immer noch zu viele Menschen sich im Krankheitsfall zu sehr auf die Mediziner verlassen und keine eigene Verantwortung übernehmen (wollen). Hier könnte z.B. auch ein großer Anteil an Individualität einsetzen, nämlich wenn jeder neben der medizinischen Behandlung auch die Bearbeitung der psychischen und damit der psychosomatischen Hintergründe angeht.
Gruß von Robie
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