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Alt 14.02.2008, 11:45
Stefans Stefans ist offline
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Beiträge: 425
Standard AW: Krebs verpflichtet... oder?

Hallo Eleve,

Zitat:
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*seufz*
Mal ernsthaft, kommt diese Phase, wenn man Metas hat? Oder hat man auch mit Krebs das Recht, so unbedarft und unaufgeräumt zu sterben wie jedes Unfallopfer auch? Ich fühle mich irgendwie unter Druck, seit ich diesen Krebs habe...
Den Tod weiterhin ignorieren, so lange es geht (und wenn wir Liskatzes Beitrag lesen geht das bei Einzelnen wohl ziemlich lange)? Oder sich innerlich und äußerlich vorbereiten? Ab wann?
Welche Einstellung hat Ihr?
Meiner Frau (bei ihr wurde der BK 01/07 diagnostiziert und sofort behandelt) und mir ging es natürlich ähnlich wie den meisten hier. Tod und Sterben wurden zum Thema, und sofort nach der stationären Behandlung wurde das Testament geschrieben und der Notar wegen Vorsorgevollmachten aufgesucht.

Diese Phase ist aber schon lange vorbei, zum Glück. Theoretisch wissen wir alle, dass wir sterblich sind und dass das Leben große Risiken birgt. Praktisch verdrängen wird das. Wer denkt an 5.000 Verkehrstote jährlich, wenn er die Straße überquert. Oder an noch mehr Tote im Haushalt, wenn er Gardienen aufhängt. Oder an die hunderttausenden Herz-Kreislauf-Toten, wenn er sich zur Schweinshaxe ein Bier eingiesst und nachher eine Zigarrette anzündet. Oder abends an eine Neuaflage von Tschernobyl?

Eben. Damit kann kein Mensch dauerhaft leben, und die "Verdrängung" scheint uns mittlerweile das Gesündeste zu sein. Wer das nicht kann, kann sich eigentlich gleich einen Strick nehmen. Insofern ist IMHO die "Undebarftheit" und "Unaufgeräumtheit" einfach ein Teil des normalen, hoffentlich so weit wie möglich von Freude erfüllten Lebens.

"Vorbereiten" (wie denn überhaupt?) kann mensch sich IMHO immer noch, wenn der Sensenmann an die Tür klopft. Bis dahin: jetzt erst recht! Hoch die Tassen, und nach uns die Sintflut!

Viele Grüße,
Stefan
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