Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 10.02.2008, 09:41
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.10.2007
Ort: Nordbayern
Beiträge: 446
Standard Krebs verpflichtet... oder?

Hallo,

eigentlich ist das ja eine recht faire Sache mit dem Krebs. Viele Leute werden einfach plötzlich aus dem Leben gerissen und hinterlassen eine Menge Unordnung.
Wieder andere leben ewig und ihre Liebsten werden plötzlich aus dem Leben gerissen und hinterlassen eine Menge Unordnung.


Wir dagegen haben es besser: Wir haben Krebs. Also dürfen wir davon ausgehen, daß unser Leben früher endet. Einmal kurz auf die Statistik geschielt, da hat man dann seine Richtwerte.

Also, im Stil von "Das Beste kommt zum Schluß" macht man eine Liste und gönnt sich alles, was man im Leben schon mal erleben wollte. Außerdem macht man seinen Frieden mit der lieben Familie und Verwandtschaft.
Naja, und daß man seinen Haushalt und seine Papiere in Ordnung bringt ist ja sowieso kar. Testament, Patientenverfügung. Ist dann noch Zeit kann man sich mit den Büchern von Frau Kübler-Ross befassen oder alles über Nahtoderfahrung lesen. Man kann sich evtl. noch taufen lassen oder aus der Kirche austreten, je nach Einstellung.
So aufgeräumt kann man dann jederzeit beruhigt abtreten, denn es ist alles erledigt. Vielleicht schafft man es sogar, in der letzten Stunde die Liebsten ums Sterbebett zu versammeln und so begleitet "hinüberzugehen".

*seufz*
Mal ernsthaft, kommt diese Phase, wenn man Metas hat? Oder hat man auch mit Krebs das Recht, so unbedarft und unaufgeräumt zu sterben wie jedes Unfallopfer auch? Ich fühle mich irgendwie unter Druck, seit ich diesen Krebs habe...
Den Tod weiterhin ignorieren, so lange es geht (und wenn wir Liskatzes Beitrag lesen geht das bei Einzelnen wohl ziemlich lange)? Oder sich innerlich und äußerlich vorbereiten? Ab wann?
Welche Einstellung hat Ihr?

Viele Grüße,
Eleve
Mit Zitat antworten