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Alt 07.02.2008, 20:53
Dietrich Dietrich ist offline
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Standard AW: Östrogen, Progesteron, Arimidex

vielen Dank für die Hinweise und Links an Krabben, Erwin und Regina,

zwei Informationen möchte ich Euch nicht vorenthalten:

Eine Anfrage hatte ich an die "gläserne meierei" gestellt, von der wir bei Teegut Öko-Milch gekauft haben. Hier die Antwort:

es tut uns leid Ihnen nicht weiterhelfen zu können, aber wir beziehen auch Milch von trächtigen Kühen. Dies ist sowohl in der konventionellen als auch in der ökologischen Bio-Milchwirtschaft üblich.

Eine zweite Anfrage an einen Biowissenschaftler der Uni-Hamburg, der sich mit der Messung von Hormonen in Lebensmitteln beschäftigt hat. Auch hier die ausführliche Antwort:

Da ich Chemiker bin, kann ich natürlich über die arztliche Indikation keine Aussage zu dem Problem machen. Allerdings haben wir vor einiger Zeit, ich bin jetzt selbst im Ruhestand, analytische Methoden entwickelt zur Bestimmung von Steroidhormonen in Lebensmitteln. In diesem Zusammenhang haben wir natürlich auch mit einigen Arzten des Universitätskrankenhaus Eppendorf diskutiert, die Steroidhormone für therapeutische Zwecke
einsetzen. Die Frage der Ärzte an uns war damals, ob die Dosierung der Hormone nicht zu hoch werden könnte, wenn die Patienten Lebensmittel mit einem "hohen" Gehalt an Steroidhormonen essen.
Die Ergebnisse unserer damaligen Untersuchnungen waren aber eindeutig.
Wenn man die Daten der Nationalen Verzehrsstudie zugrunde legt (seit ein paar Wochen gibt es übrigens eine neue Nationale Verzehrsstudie, die aber unsere damaligen Aussagen bestätigt), dann nehmen wir mit der Nahrung nur etwa 1/1000stel bis 1/10.000stel an Steroidhormonen
aus Lebensmitteln verglichen mit der körperlichen Eigenproduktion auf. Nur bei Säuglingen haben wir bei Progesteron einen Abstand zwischen Eigensynthese und Aufnahme über Babyfood von 100:1 gefunden.
Diese Zahlen belegen, auch wenn wir sie mit Publkiationen anderer Autoren vergleichen, dass die mit der Nahrung aufgenommenen Steroidhormonmengen sehr gering sind. Die Erklärung dafür ist einfach. Zielorgane für Steroidhormone sind nicht die Organe, einschließlich Milch, die wir als Lebensmittel nutzen. Die Absorption der Steroidhormone aus dem Darm ist ebenfalls nicht so effizient wie z.B. die Absorption von Aminosäuren, weil es sich um lipophile Substanzen handelt, deren Absorptionsmechanismus viel komplizierter ist als derjenige von hydrophlilen Substanzen.
Wenn Hormone aus Lebensmitteln aus dem Magen-Darm-Trakt in die Blutbahn und damit in den Körper des Menschen gelangen, wirken sie natürlich gleich wie die körpereigenen Hormone, denn sie unterscheiden sich in ihrer Molekülstruktur nicht von menschlichen Hormonen.
Zusammenfassend folgt aber aus unseren Untersuchungen, dass somit die Steroidhormone, die man aus Lebensmitteln aufnimmt, den natürlichen Hormonhaushalt nicht beeinflussen, weil einfach die mit den Lebensmitteln aufgenommenen Hormone mengenmäßig zu gering sind.

Wir freuen uns über diese kompetente Entwarnung. Werden zwar den Fleisch- und Molkereiprodukteerzeugnisse-Konsum einschränken, aber meine Frau freut sich, daß sie sich morgen nach Enthaltsamkeit wiedermal ein Glas Milch gönnen kann.

herzliche Grüße
dietrich
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