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Alt 30.01.2008, 07:02
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Erle Erle ist offline
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Registriert seit: 10.03.2006
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Guten Morgen Ihr Lieben,
ja, es ist alles positiv, das stimmt. Ihr habt ja so recht, es tut mir gut, wenn ich sehe, wie Ihr Euch mit mir freut.

Ich könnte mich selbst manchmal ohrfeigen, weil die Freude bei mir so in den Hintergrund rutscht. Ich traue mich kaum es zu schreiben, aber immer öfters beschleichen mich fiese Gedanken.
Ja Elli, wir haben wieder ein Jahr geschafft. Aber wie lange geht das noch gut?
Manchmal hab ich jetzt wirklich so ein Gefühl von "Abwarten". Ich lebe in einem luftleeren Raum, denke immer öfters daran, wie würde ich mein Leben gestalten, wenn ich alleine wäre.
Ich will um Himmels Willen meinen Mann solange wie möglich behalten, ich liebe ihn sehr.
Aber immer öfters wünsche ich mir, endlich wieder ein normales Leben führen zu können, ein Leben mit Zukunft. Mir ist nach einer Entscheidung, so oder so. Ich will endlich, dass er gesund wird.

Ich habe jetzt fast 3 Jahre mit ihm gekämpft, immer versucht, auf Gott zu vertrauen und dankbar das zu nehmen, was er uns schenkt. Aber jetzt bin ich es satt, ich bin es soooo satt.
Ich will nicht mehr, ich will nicht mehr dankbar sein, bloss weil die Metas nicht gewachsen sind. Ich will nicht mehr mein Leben nach KH-Aufenthalten richten, meine ARbeit danach ausrichten. Ich bins sooo satt, ich ... ach verdammt.
Ich hasse dieses Leben um mich herum, es kotzt mich an, mich um alles und jedes im Leben zu kümmern, mir ständig Sorgen um alle zu machen. Ich will nicht mehr, Himmel nochmal, manchmal wünsche ich mir echt ewigen Schlaf. Ich bin es so müde, so müde.

Letzte Woche hatte ich auch wieder interessante GEspräche auf der Arbeit, einiges hat sich mal wieder verändert. Ich hab es Alfred gar nicht erzählt, aber es sind wieder Dinge passiert, die mich wurmen. Ich würde mir so gerne eine vernünftige Halbtagsstelle suchen, aber dann bin ich nicht mehr für Alfred flexibel.
Ich kann mein Leben gar nicht zum positiven verändern, ich bin einfach gezwungen, mich durch dieses Sch*** Leben durchzumanövrieren... aber ich will nicht mehr. Ich will wieder selber bestimmen, ich welchem Tempo ich was mache. Sch*** nun sitze ich hier und heule. Ich hab aber echt nen Knall heute.

Habe gerade nochmal flüchtig gelesen, was ich geschrieben habe. Sollte ich eigentlich löschen, aber ich weiß, bei Euch kann ich das auch mal ablassen. Ich schnapp mir jetzt meinen Hund und danach düse ich zu Alfred.

Ich möchte eigentlich den ganzen Tag nur auf der Couch liegen und weinen und weinen. Aber wie komme ich dazu, schlapp zu machen, bei dem was Alfred alles aushält.
Mache mich jetzt auf, drücke Euch alle herzhaft, alles LIebe Erle
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