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Alt 12.01.2008, 21:37
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Standard AW: unklare Befunde

Hallo miteinander,

Zum Satz "ist die Biopsie denn wirklich ganz sicher?" muss ich nun doch ganz kurz den Anfang meiner Geschichte zitieren:

ertasteter Knoten - Mammographie - Trucut-Stanzbiopsie unter Ultraschall durch den Röntgenchefarzt - Nadel im Ultraschall sichtbar am Rand des Befundes und Entnahme von einer Probe und kleinstem Gewebsfetzchen - Diagnose: Karzinomfrei!!!

Ein zweiter Arzt und später noch eine dritte Meinung: Beide hielten nichts von einer ambulanten Gewebeprobe, beide wollten den Knoten herausschneiden, auch wenn er als gutartig beschrieben sei. Und wenn er dann nach mikroskopischer Untersuchung doch bösartig sein sollte (der Schnellschnitt während der Op ist nicht vollkommen sicher), müsste ich dann nochmals erscheinen, um die Achsellymphknoten entfernen zu lassen......

Das war mir dann zuviel, ich suchte einen kompetenten Arzt für eine "richtige" Biopsie (darüber im Internet gelesen) und fand das Brustzentrum in Zürich. Die dort gemachte vacuumassistierte Stanzbiopsie des Knotens mit grösserer Nadel ergab mehr Gewebe für die mikroskopische Untersuchung. Es war dann doch Krebs. Aber so konnte die Operation auch entsprechend vorbereitet und die andere Brust mit den Mikroverkalkungen ebenfalls mit einbezogen werden (war dann auch schon im Krebsanfangsstadium). Und für mich speziell wichtig: beidseits mit Sentinel-Lymphknoten-Biopsie. Diesen Vorteil hätte ich bei einer Op ohne vorgängige Biopsie nicht gehabt.


Heute weiss ich auch, wie es auf dem Ultraschallbild während einer richtig gemachten Biopsie aussehen muss: Die Nadel schiesst quer durch den unsicheren Befund, beim Zurückziehen zieht sie eine Blutspur hintennach, siehe: http://www.brustkrebsverlauf.info/gr_bild_104.htm.
Auf diesem Grossbild (bei der Nachsorge war etwas unsicher Aussehendes, die Biopsie brachte dann Klarheit) ist rechts als weisser Strich die Biopsienadel zu erkennen, bereit zum Durchstich des Knotens. Links im Bild ist die Blutspur zu sehen, welche es beim Zurückziehen der Nadel gibt. So ist sicher: das erhaltene Gewebe stammt aus dem Knoten.

Damit will ich sagen: der Röntgenarzt hat zuwenig Gewebe mit nur einer Probe erhalten, es müssen 5 - 6 Proben sein (gleiche Einstichstelle). Auch war der Röntgenarzt nicht erfahren genug, er hatte wenig Gelegenheiten, eine Biopsie auszuführen, er stach daneben.


Ich meine damit, dass eine Biopsie sicher ist, wenn sie am richtigen Ort mit sehr erfahrenem Arzt ausgeführt wird.
So hoffe ich, obige Ausführungen helfen doch etwas weiter bei einer Entscheidung.

Liebe Grüsse
Erika Rusterholz
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