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Alt 20.07.2003, 20:13
Gast
 
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Standard Dreieinhalb Jahre nach der Diagnose:

Nach meiner Singwoche, die für mich wunderschön war, das dort entstandene gedicht zum Abschluss der Singwoche:

Das „gesamtseelische“ Chorvergnügen!


Am Sonntag den 13. kamen wir dann
In Hermannsburg in der Heide an,
zur Sing- und Werkstattwoche trafen wir uns hier
manche beim Kaffee, andere beim Bier.

Wir haben viele Bekannte getroffen aus früheren Jahren
Bei denen man wußte, wie und wo was zu erfahren
Über Land und Leute hier in der Heide
Manchen zum Wohl, manchen zum Leide.

Das Singen war bald angesagt hier
Nach dem Kaffee, es war schon halb vier.
Die ersten Lieder haben wir gesungen,
Es hat sicher noch nicht perfekt geklungen.

Wir mußten dann üben, bis es gefällt,
dem Kantor und dem Rest der Welt.
Von „Deep River“ bis „Welt ade“
Sangen wir alles, uns nicht zum Schade.

Auch den Monteverdi quälten wir lange,
Herrn Gauer wurde es manchmal doch recht bange.
Ob wir´s denn wohl würden begreifen?
Oder mußte er unsere Töne noch schleifen?

„Du singst das falsch, und wir singen es so“
klang es von vorne und das nicht ganz froh.
Besser könnte das alles schon klingen.
Auch der Bass knurrt schon wieder, anstatt zu singen.

„Die Musik muß nicht schön sein, aber wahr“!
Und: „Die Linie gilt es zu halten,“ das ist doch klar!
„Der Tenor singt so“, und das ist gut,
Das macht den Männerstimmen Mut!




Auch „Das reichliche Material an Frauenstimmen
Sollte bei jedem Liede den Ton nicht verstimmen.
So ging die Woche dahin ihren Lauf
Erst Frühstück, dann Gymnastik, und alle stehen auf!


Alle machen die Übungen, das Kreuz wird gedreht,
die Hände nach oben und unten! Wer fleht?
Der wird vom Kantor erbarmungslos gedrillt,
denn der Hunger war ja vorher schon gestillt!

Mittags bei dem schmackhaften Essen war niemand zu halten
Und bei den meisten schlägt die Hose keine Falten!
Darum war Fahrradfahren in der Woche angesagt.
Wir hatten den Michael auch ganz höflich gefragt.

„Das Fahrrad ist ein schnelles Gefährt“
Das die Natur nicht würdig beehrt.
Doch dieser Sport war uns allen sehr wichtig
In den Pausen doch mal ganz richtig
In die Pedale zu treten
Und nicht nur zu beten!

Beim Wandern erleben wir Gemütlichkeit
Und haben dazu auch sehr viel Zeit
Für die Lieblichkeiten in der Natur,
Schauen dabei nicht auf die Uhr!

Das Singen war schön, leider viel zu kurz an Zeit,
Doch bis zum nächsten Jahr ist es nicht mehr weit.
Wir freuen uns schon heute darauf.
So nimmt die Zeit ihren Lauf!
Die Abreise rückt nun näher, wir trennen uns bald,
Kommen im nächsten Jahr wieder, in die Heide mit dem Wald!


(Copyright by: Maryjoe- 19.07.2003)

Liebe Grüße

Maryjoe(Marlies)
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