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Alt 11.07.2003, 19:16
Weigl
Gast
 
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Standard Bronchialkarzinom

Hallo Claudia!
Du; Deine Familie tut mir leid.
Bei meinem vater fing es vor 5 Jahren an. Er hatte einen Aussetzer, ihm fehlten einige Minuten - bei der Untersuchung wurden Metastasen im Gehirn gefunden - und Schatten.
Es ging immer mal aufwärts, öfter aber abwärts. Mein Vater hat selber über sich und seinen Zusatnd Buch geführt und jede "Neuigkeit" protokolliert. Verschlechterung, Atemnot, Appetitlosigkeit, Gewichtverlust, Konzentrationsprobleme....... Mehrere Chemotherapien wurden durchgeführt. Ihm wurde ein Stent eingesetzt. Ein permanenter Port gelegt. Und immer wider Krankenhausaufenthalte - immer öfter und immer länger.
Ende Juni wieder Krankenhaus, Atemnot, Schlappheit. Dunkler und mehr werdende Schatten. Eitriger stinkender Husten seit langer Zeit.
Am Sonntag dann der Anruf, den niemand wollte, von dem wir aber alle wußten, daß er kommen wird.
Gestern bekamen wir die Sterbeurkunde. Daran kann man sehen, was am Ende von einem Menschen bleibt. Ein Blatt Papier im Format A5. Geboren am, gestorben am um, Familienstand, Ende. Nichts steht dort, wie das Leben war. Was geschafft wurde.

Verzeih mir die Ehrlichkeit, doch all das wird mit Sicherheit auch euch bevorstehen.
Für euch ist es wichtig, die verbleibende Zeit zu nutzen, so als ob jeder Tag der letzte sein könnte. Lebt - es geht schneller zu Ende, als ihr denkt.
Solange das Leben lebenswert ist, sollte Dein Schwiegervater alle Behandlungen mitmachen.

Ich wünsche euch Stärke und viel viel Kraft!!!

Gruß Weigl
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