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Alt 28.11.2007, 11:35
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Nierenkrebs und die Angst danach

Hallo Tania,
ich vermute, daß bei Deiner Mutter die rechte Niere betroffen ist, da Du von Lebermetastasen schreibst.
Wurden auch Lunge, Knochen und Gehirn auf Metastasen untersucht?

Nach meiner Meinung ist die wichtigste Frage jetzt: wieviele und wie groß sind die Lebermetastasen? Denn davon dürfte der langfristige Operationserfolg abhängen. Nach meinen Beobachtungen hier im KK seit fast 5 Jahren scheinen Lebermetastasen am schlechtesten auf Therapien anzusprechen.
Für die Entscheidung zur Op. ist natürlich auch der Allgemeinzustand Deiner Mutter, nach medizinischer Beurteilung, wichtig.
Ich hoffe sehr, daß sie das Sutent einigermaßen gut verträgt. Was hätte sie von vielen Jahren oder Monaten weiteren Lebens, wenn es unerträglich wird?

"Es kann doch nicht sein, dass von heute auf morgen alles vorbei sein soll????"
Natürlich wünscht man das weder sich selbst noch jemand anderem. Aber das Leben ist unberechenbar. Und bei einem Unfall oder Herzinfarkt kann es noch viel schneller gehen.

Ja, mein Tumor hatte eine ähnliche Größe, die linke Niere war betroffen. Und es waren anfangs 12 Lungenmetastasen vorhanden. Später waren sie "mehr und größer". Erst nach 9 Monaten begann ich mit einer Misteltherapie, und nach 7 Monaten waren alle Metastasen weg bis auf eine. Auch diese verschwand bald, aber eine andere wuchs langsam wieder. Diese begleitet mich nun seit langem, und seit mindestens einem Jahr ist sie nun nicht mehr gewachsen.

Die Diagnose war durchaus ein kleiner Schreck, und ich fragte nach dem Warum und dem Was-sollte-ich-ändern-in-meinem-Leben. Ich war vor der Diagnose in ein psychisches Loch gefallen. So hat mich der Krebs dort wieder herausgeholt, indem er mir die Augen geöffnet hat.

Anfangs habe ich mir allerdings auch gesagt: lieber gesund sterben als krank leben. Und man gab mir ohne Therapie noch 12 - 18 Monate Lebenszeit. Das hat mich nicht erschreckt. Das war vor 7 Jahren.
Angst macht krank. So habe ich versucht, auf Angst ganz zu verzichten. Wovor sollte ich Angst haben? Schließlich weiß ich, daß ich (als Seele) unsterblich bin, nur mein Körper wird irgendwann als Vehikel für mein geistig-seelisches Leben ausgedient haben. Ob ich dann irgendwann noch mal in die Welt der Materie zurückkehre, muß ich nicht jetzt entscheiden.

Ich wünsch Euch allen viel Gelassenheit, Kraft, Freude am Leben.
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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