Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1670  
Alt 20.11.2007, 16:09
ule1982 ule1982 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 20.11.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Erfahrungen Dysplasie Pap II - IV

Hallo zusammen!

Erstmal ein dickes Lob für dieses super Forum.

Auch ich gehöre leider zum Club PAP IIID. Und würde euch gerne mal meine Geschichte erzählen.

Ich (25 Jahre jung) bin immer regelmäßig zu meiner FA gegangen, die mir empfohlen wurde. Also bin ich 2 mal im Jahr dort hingegangen (Meine Ma ist mit 39 an Gebärmutterhalskrebs gestorben und 5 von 10 Leuten aus meiner Familie haben Krebs gehabt, 2mal mit tödlichem Verlauf). War meiner alten FA also wohl bekannt, auch der Krankheitsverlauf meiner Ma (hatte mit 28 eine Ausschabung wegen veränderten Zellen). Ich dachte also, jopp, die macht 2 mal im Jahr den Abstrich und hat nie irgendwelche Unregelmäßigkeiten festgestellt. Dann habe ich mich böse mit deren Artzhelferinnen verkracht und keine Termine mehr bekommen, also bin ich los und habe mir eine neue Ärztin gesucht.

Am 18.10. bin ich dann zu meiner neuen Frauenärztin. Nach Familienanamnese und Gespräch über die Impfe hat sie mich dann untersucht. Und Nix Da mit alles ist in Ordnung!!!! Sie hat dieses Essigtest gemacht, von dem ich vorher noch nie was gehört habe und gucke an, Gewebsveränderungen am Gebärmutterhals. Ich frage mich bis heute, wieso meine alte FA diesen Test nie gemacht hat. Echtes Unverständnis meinerseits. Dann kam am 2.11. der Anruf meiner FA: Befund ist nicht in Ordnung.(normaler PAP-Abstrich, da hat die alte FA auch nix gefunden) Ich also am 7.11. wieder hin, sie nochmal die Tests gemacht, inklusive dem HPV-Test. Sie hat mich dann sofort ins Dysplasie-Zentrum geschickt. Ich war fix und fertig kann ich euch sagen, 10Uhr bei der FA raus und 13 Uhr erst Termin in der Klinik.

In der Klinik haben sie dann Gewebe entnommen und nochmals einen HPV-Test gemacht. Der Arzt sagte mir, dass das definitiv kein Krebs ist und ich bin dann den armen Mann um den Hals gefallen und habe geheult wie ein Schlosshund. Ich war in dem Moment einfach nur glücklich und froh keinen Krebs zu haben. (Meine FA hat mir das zwar auch gesagt, nur kam das bei mir irgendwie nicht an).

Jedenfalls werde ich am 4.12. operiert. Bei mir wird eine Schlingenkonisation gemacht, habe mir das ganze auch mal im Internet angeguckt, ist nicht schön, aber hat mir persönlich sehr geholfen den ersten Schock zu überwinden.

Heute habe ich dann das Ergebnis des HPV-Test bekommen. HPVpos HighRisk.
Es ist sicherlich kein toller Befund, aber ich habe eine sehr gute FA gefunden und man geht davon aus, sobald das schadhafte Gewebe weggemacht wird, verschwindet auch der Virus.

Es tut mal gut, daß mal zu erzählen, ohne das einem Leute gegenüber sitzen und einen mitleidig anschauen. Meine Familie macht mich wahnsinnig.... Naja seis drum. Ich gehe jedenfalls entspannt an die OP ran, (keine Angst, ich nehm das nicht auf die leichte Schulter), da ich das Glück habe, das meine Cousine Oberärztin ist und sich mit meinen Ärtzen mal unterhalten will und denen auch mal die Akte von meine Ma geben will, damit die wissen womit die es zutun haben. (Extrem schneller und bösartiger Krankheitsverlauf).

Sorgen macht mir im Moment nur mein Freund (sind seit 5 Jahren zusammen). Er weigert sich, sich ebenfalls auf diesen Virus testen zu lassen. Nur was bringt es, wenn der Virus weg ist und er mich dann neu ansteckt, sofern er Virusträger ist, weil sooft kann man die Konisation nicht gemacht werden. Ich hoffe nur er kommt nicht auf die Idee, daß ich fremdgegangen sein könnte, was ich nicht bin. Habe ihm versucht zu erklären, daß der Virus irgendwann mal ausbrechen kann, oder aber nie... Männer Haben sich eure Männer testen lassen?

So ihrs, sorry für den Roman. Aber es musste jetzt einfach mal sein.

Danke für´s "zuhören"

Liebe Grüße
Jule
Mit Zitat antworten