Einzelnen Beitrag anzeigen
  #307  
Alt 05.11.2007, 23:30
KarinF KarinF ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 22.10.2007
Ort: Ingolstadt
Beiträge: 56
Standard AW: Profil BK User stellen sich vor...

Hallo Zusammen,

ich möchte mich ebenfalls gerne vorstellen, nachdem ich hier schon seit ein paar Wochen mitlese.

Ich heiße Karin (wie man aus meinem Nick unschwer rauslesen kann ), bin 41 Jahre alt, habe zwei Kids, die mittlerweile 17 und 11 Jahre alt sind und lebe seit diesem Frühjahr von meinem Mann getrennt.

Meine Ersterkrankung -BK- wurde im Sommer 2001 erkannt. Ich selbst bemerkte den Knoten in meiner Brust schon 8 Monate vorher. Manchmal frage ich mich, ob es Zufall war, dass er sich zwei Wochen danach sehr schmerzhaft bemerkbar machte, als mein Mann meinte, er wolle sich von mir trennen, weil ich nicht seinen Vorstellungen entspräche (was er dann aber doch nicht tat). Wie dem auch sei, obwohl ich mehrere Frauenärzte konsultierte, auch Ultraschall und zwei Mammographien machen ließ, wurde der Krebs erst 8 Monate danach als solcher erkannt. Und das auch nur, weil er wieder Schmerzen bereitete und sämtliche Ärzte meinten, ich hätte ein entzündetes Papillom, das sofort entfernt werden müsste.

Die Histologie: pT1c, mN1 bi (1/16), pMx, C2 (wenn ich das alles so richtig gelesen habe)

Im Juni 2003 wurden bei mir im Becken Knochenmetastasen festgestellt, die seitdem zuerst mit Aredia dann mit Zometa behandelt wurden/werden und anscheinend im Griff sind. Seelisch konnte ich einigermaßen damit umgehen, da mir von den Ärzten versichert wurde, dass ich auch mit Knochenmetastasen alt werden könnte.

Ein unglaublicher Schlag war dagegen im März 2004 die Entdeckung mehrerer Metastasen in der Lunge, die z.T. sehr groß und auch ungünstig gelegen waren. Ein Arzt sprach damals davon, dass man hoffe, mich noch retten zu können.

In dieser schlimmen Zeit kam ich glücklicherweise zu meinem jetzigen Onkologen, nachdem mein damaliger nicht damit umgehen konnte, dass ich mich einfach so in Frankfurt bei einem Spezialisten untersuchen ließ, ob man die Metastasen lasern könne.

Dieser Onkologe ist für mich wie ein Vater, tröstet mich und nimmt mich in den Arm, wenn ich mal wieder unten bin und kümmert sich sehr um mich. Bei ihm bekam ich eine Behandlung mit Navelbine, die die Lungenmetastasen verschwinden ließ.

Im Winter 2006/2007 beschloß ich, mich von meinem Mann zu trennen. Da brach für mich eine extrem harte Zeit an. Die Strapazen der Trennung, die damit verbundenen Ängste, ob ich es mit meinen beiden Kindern schaffen könnte, da u.a. auch das Geld bei uns sehr knapp war. In dieser Phase begannen die Tumormarker wieder zu steigen, zwar langsam, aber stetig (wobei ich sagen muss, dass sie eh nie bis in den Normalbereich gefallen waren).

Beim vorletzten Ultraschall im Sept. entdeckte mein Onkologe mehrere Herde in der Leber. Das passte auch genau zu der Entwicklung der TM, die von Juni bis September einen Sprung gemacht hatten. Leider bestätigte sich seine Entdeckung-Lebermetastasen, und nicht nur ein paar, sondern ziemlich viele.

Nun bekomme ich wieder wöchentlich Navelbine, um die Metastasen wieder einzudämmen. Außerdem werde ich in in der Uniklinik Frankfurt eine Hochdosis-Chemo direkt in die Leber verabreicht bekommen, in der Hoffnung, dass die Dinger schrumpfen, evtl. auch zum Teil verschwinden und der Rest dann gelasert werden kann.

Bei der letzten Ultraschall-Untersuchung letzte Woche meinte mein Arzt, dass es so aussehe, als würden die Mets zumindest nicht mehr weiterwachsen oder sich vermehren. Es könnte sogar sein, dass sie schon wieder ein bißchen kleiner würden, was sich aber am Ultraschall nie so genau sagen lässt.

Ich bin jedenfalls guter Dinge, wenn ich auch zwischendurch manchmal ganz schöne mentale Hänger habe. Aber wer von uns hat die nicht zwischendurch mal? Jedenfalls hoffe und wünsche ich mir sehr, dass ich Silvester schon wieder freudestrahlend mit den Menschen anstoßen kann, die ich liebe.

Nun ist meine Vorstellung doch ein bißchen länger geworden, als ich dachte .

Liebe Grüße
Karin
Mit Zitat antworten