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Alt 29.06.2003, 12:01
Gast
 
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Standard Wie kommt der Tod?

Liebe Nina,

ob die Chemo einen Erfolg hatte oder nicht, konnte bis jetzt nicht festgestellt werden. Eigentlich sollte meine Mutter zum Röntgen bei unserem Hausarzt, um das zu überprüfen. Aber sie war zu schwach, um dorthingehen zu können.
Als sie ins Krankenhaus kam (vor der Chemo also), hatte sie ziemliche Atemnot, und die ist wesentlich besser geworden. Aber ob das nun an der Chemo liegt...?

Ich kann dir nicht sagen, wie lange man braucht, um die Diagnose zu akzeptieren und ob man das jemals wirklich tut. Da könnte dir ein direkt Betroffener sicher mehr zu sagen.
Wie sich das bei meiner Mutter verhält, kann ich ebenfalls schwer schätzen. Als man LK bei ihr feststellte, stand gleich eine OP an, danach bekam sie "zur Sicherheit" eine Chemo. Sie hat in der Zeit sehr viel für sich getan, ging zum Heilpraktiker und ernährte sich gesund. Auch als im März die Diagnose "Metastasen in der ganzen Lunge, keine Therapiemöglichkeiten" gestellt wurde, hat sie nicht aufgegeben und sich um Alternativen bemüht. Ich habe sie stets als Kämpferin erlebt. Dennoch gab es natürlich Momente, in denen ihre Angst durchkam.
Aber ich kann das alles schwer einachätzen; ich kann mir vorstellen, dass sie viele Momente der Angst und Verzweiflung hatte, die sie uns Familienmitgliedern nicht mitgeteilt hat.
Letztlich reagiert jeder Mensch anders auf die Diagnose, denke ich mir. Wenn dein Onkel erst seit drei Tagen definitiv weiß, dass er Krebs hat, dann ist das eine verdammt kurze Zeit, in der man auch nicht erwarten kann, dass er sich einfach so mit der Diagnose anfreundet und gut is.
Bedränge ihn da einfach nicht. Er wird schon seinen Weg finden, mit dem allen umzugehen, denke ich mir.

Viele liebe Grüße,
Katrin
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