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Alt 30.09.2007, 00:14
Moli Moli ist offline
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Standard AW: Und auf einmal ist sie da - die Trauer

Hallo Astrid,

wollte eigentlich nicht mehr hier schreiben. Nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, werde ich es nun doch tun. Mir ging es ähnlich wie dir. Allerdings habe ich meinen Mann verloren (Dezember 06). In den letzten Wochen bevor er starb und auch danach lief alles irgendwie automatisch. Denke jetzt im Nachhinein, dass man wahrscheinlich überfordert war. Ich bekam auch immer gesagt, wie stark ich doch wäre. Fand mich eigentlich nicht stark, hab halt nur funktioniert. Jetzt in den letzten Wochen, falle ich in ein riesen Loch. Frage dann immer, wozu das alles noch, obwohl ich noch meine Kinder habe.

Habe auch ständig Angst davor, dass ich oder meine Kinder auch krank werden könnten. Passe auf, dass sie nicht so lange in der Sonne sind usw. Man merkt selber, dass man sich verrückt macht, kommt aber schwer da raus. Mir hilft dann immer der Gedanke, dass man mit dieser negativen Gemütslage den Krankheiten erst recht eine Angriffsfläche bietet. Versuche mich dann durchzuringen, positiv zu denken auch wenn es schwer ist.

Es ist schon unfassbar, was passiert ist. Man hatte lange Zeit sich darauf vorzubereiten und sich vorzustellen, wie es sein wird. Aber wie es wirklich ist - so endgültig - hätte ich mir nie vorstellen können.

Aber der Gedanke, er müsste sich weiter so quälen, wie die letzten Wochen vor seinem Tod, ist entsetzlich. So hat er seine Ruhe und seinen Frieden, dass tröstet schon sehr.

Habe aber schon öfter gehört, dass viele erst sehr viel später trauern können. Dachte erst, ich wäre gefühllos und nicht normal. Vielleicht tröstet es dich ja, zu wissen, dass es anderen ähnlich geht.

Eins weiss ich auf jedenfall ganz genau (und ich bin nicht gläubig), er ist dort oben und schaut uns zu, dass spür ich irgendwie. Und dann wird deine Mama auch dort oben sein.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und viel Kraft. Es werden auch wieder richtig schöne Zeiten kommen.

Viele liebe Grüsse
Simone
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