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Alt 24.09.2007, 16:47
pöstchen pöstchen ist offline
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Registriert seit: 24.09.2007
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Standard Es gibt Dinge, die können wir nicht verstehen

Hallo,

ich habe in letzter Zeit oft im Forum gelesen und erfahren, dass es doch mehr Betroffene mit BSDK gibt als ich angenommen habe. Ich muss mir jetzt einfach mal meinen ganzen Frust von der Seele schreiben.
Bei meiner Tante ist am 23.07.2007 die niederschmetternde Diagnose gestellt wurden, Endstadium mit Lebermetastasen und Bauchwasser. Nach einer völlig sinnlosen OP an den Eierstöcken (weil man sich nicht sicher war, ob da nicht auch noch ein Herd ist) hat man sie nach Hause geschickt und ihr Chemotherapie verordnet. Da sie nie ein Mensch war, der gerne Chemie zu sich nahm, hat sie versucht parallel eine Misteltherapie zu beginnen. Nach der ersten Einnahme ist sie ohnmächtig geworden mit dem Ergebnis "Allergie auf Misteln". Dann hat man die erste Chemo ambulant bei ihr begonnen (ich habe sie damals begleitet). Sie hat die darauf folgenden Tage nur gebrochen und war unheimlich schwach. Sie hat sich dann wieder ins KH einweisen lassen zum "aufpäppeln". Leider ist sie aus dem Krankenhaus nie wieder raus gekommen. Sie ist im Alter von 50 Jahren, 8 Wochen nach Diagnose letzten Mittwoch eingeschlafen. Sie hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als nach Hause zu kommen und noch ein langen Spaziergang im Park zu machen. Ich habe ihr das auch so sehr gewünscht und werde es wohl nie verstehen.
Man hat ihr im KH nie gesagt, wie schlimm es um sie steht. Am Dienstag letzte Woche hat sie erfahren, dass die Ärzte an ihre Grenzen stossen und nicht mehr wissen, wie sie ihr helfen sollen. Ich glaube, an diesem Tag hat sie ihr letzter Lebensmut verlassen.
Mein einziger Trost ist, dass sie nicht gelitten hat. Sie hatte ein Lächeln im Gesicht und scheint ganz friedlich eingeschlafen zu sein.
Ich wünsche allen Betroffenen viel, viel Kraft und gebt Liebe soviel ihr könnt!

Ein trauriges Pöstchen
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