AW: Brauche euren Rat
Liebe Ilane,
selbst wenn dir dein Partner irgendwas schriftlich geben würde, kannst du beurteilen, welche rechtliche Relevanz das dann hat? Ich könnte das nicht.
Ich war 40 als ich meine Krebsdiagnose bekam. Während der Chemo hab ich weitergearbeitet. Dann kam sehr schnell ein Rezidiv und jetzt werde ich versuchen alle meine Kräfte auf die Krankheit zu legen und nicht mehr auf die Arbeit. Im Moment denke ich mir, selbst wenn es irgendwann auf Hartz IV/EU-Rente rausliefe, wäre es okay. Jeder hat seinen Weg.
Am Anfang habe ich gedacht, dass ich versuche, so gut wie möglich im Leben zu bleiben. Es gibt viele Fälle, da hat man eine Behandlung, die dauert ne Zeit (in der bist du auch nicht kündbar) und nachher hat man Ruhe. Und für den Fall ist es gut im Leben, so wie man es gemocht und geliebt hat, zu bleiben. Man kann ja Glück haben.
Wie ist das bei Dir? Was bedeutet Deine Arbeit dir? Nur wirtschaftliche Versorgung? Oder geht es vor allem um das Gefühl, dass du was Sinnvolles tust? Was ist der Grund für deine Beunruhigung? Das du plötzlich abhängig sein könntest? Ob vom Staat oder vom Partner ist dabei vielleicht gar nicht so wichtig.
Es ist mit ziemlicher Sicherheit so, dass man im Krankheitsfalle abhängiger ist, als wenn man gesund ist. Das muss man lernen zu akzeptieren. Kranksein muss man lernen. Es ist eine Situation, die sich kaum jemand ausgesucht hätte, wenn er die Wahl gehabt hätte. Auch das muss man akzeptieren. Es tut weh und es ist ein Verlust. Aber man verliert nicht alles und manche Leute finden auch was Neues. Man kann aus allem das beste machen. Du wirst hier Leute finden, die mit Dir die vielen unterschiedlichen Gedanken auseinanderklamüsern.
Liebe Grüße
Mona
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