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Alt 05.09.2007, 14:33
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: wer hat schon erfahrung mit SUTENT????

Hallo Sunny,
Du hast schon Recht. Sutent kann man als Chemo bezeichnen. Sie ist in Tablettenform wirksam, da der Wirkstoff nicht im Magen zerstört wird.

Aber es gibt eine Reihe verschiedener Wirkprinzipien. So richten sich die meisten bekannten Chemotherapeutika gegen die Krebszelle selbst, sie sollen sie zerstören. Dabei sind sie unterschiedlich erfolgreich.

Sutent (und auch Nexavar) hat ein anderes Wirkprinzip.
Der Tumor muß ja ernährt werden. Dazu muß er den Kontakt mit der Blutbahn aufrechterhalten. Das heißt, die Blutzufuhr muß mitwachsen, wenn der Tumor wächst.
Der Tumor ist in der Lage, die Bildung neuer Blutgefäße anzuregen. Dazu produziert er bestimmte Stoffe (Enzyme). Sutent nun richtet sich gegen diese Stoffe. Wenn es wirkt, dann werden keine neuen Blutgefäße gebildet, vorhandene sterben ab, der Tumor (= Schwellung oder Geschwulst!) leidet Hunger und beginnt zu schrumpfen.

Nur leider wirkt Sutent nicht direkt gegen die Tumorzelle. Das heißt, es kann den Tumor nicht endgültig beseitigen, denn einzelne Krebszellen bekommen genug Nährstoffe aus der Umgebung, auch ohne spezielle Blutzufuhr.
Das ist auch der Grund, weshalb Sutent nur als Second-line-Medikament zugelassen wurde.

Für das Abtöten der verbleibenden (wenigen?) Krebszellen kann man sich entweder auf die Kraft des eigenen Immunsystems verlassen (wenn man sich traut), oder man versucht es meit einem anderen (zusätzlichen) Wirkprinzip, mit einem Chemotherapeutikum, das erfahrungsgemäß Krebszellen abtöten kann. Die Unsicherheit, ob es das im Einzelfall wirklich tut, besteht leider immer.

Ich frage mich schon seit langem, warum man nicht beide Wirkprinzipien kombiniert.

Wenn Bianca (Meyer Pipenbrink) jetzt von einer Chemo schreibt, dann ist vermutlich die IMT (Immun-Chemotherapie) mit Interferon, Interleukin und 5-FU gemeint. Für sie wird eine Erfolgsquote von 30 - 40% angegeben.

Die Mistel wirkt im Prinzip genau so, aber sie braucht mehr Zeit, und sie ist sehr viel schonender. Und auch keine Garantie.

Habe ich ein wenig zu Deiner Aufklärung beitragen können?
LG
Rudolf


Hallo Bianca (Meyer Pipenbrink),
ich glaube, mein Beitrag an Sunny ist teilweise eine Antwort an Dich.
Ich finde es sehr gut, daß Dein Mann mit Imaginationen arbeitet, mit inneren Bildern und Vorstellungen. "Den Krebs aus dem Körper hinausfließen lassen," u.a.
Oder: "Sutent hift mir, gesund zu werden. Es schadet mir nicht, sondern es hift mir."
Es ist erstaunlich, wie solche Sätze eine Selbständigkeit und Kraft erlangen und geben!
Weiter so!
LG
Rudolf
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (05.09.2007 um 22:12 Uhr)